27. Februar 2008

zwischen obertönen und abschiedsliedern

wir haben grade eine beeindruckende obertongesangvorführung gehört....diese woche arbeiten wir mit marcus riccabona, der ist recht bekannt für obertongesang
www.oberton.at

musik als friedensstiftendes mittel ist also thema dieses moduls. zum beispiel hat ein lied eine andere wirkung wenn es in c oder in g geschrieben ist...
es ist oft nicht so leicht den direkten zusammenhang zwischen den einzelnen zugängen der module und peace studies an sich zu sehen, gestern im integrativseminar hatten wir eine gute diskussion darüber. ich finde es einfach voll bereichernd mit einer interkulturellen
gruppe zu studieren, dabei treffen soviele verschiedene fragen und sichtweisen aufeinander...

andererseits gehts schon dem ende zu, die üblichen spannungen vor den abgabeterminen der seminararbeiten (wir schreiben an projektarbeiten für das medienaktivismusmodul) resultierten heute noch in einem kleinen gruppenkonflikt...

und morgen der letzte tag. wir werden selber gelegenheit haben obertonsingen auszuprobieren und am nachmittag gibts die abschlusszeremonie und party....es gibt übrigens lustige verkleidungsfotos auf http://ourpeacefamily.blogspot.com

26. Februar 2008

singen schwingen schweben

hey, so ein schöner tag, singen, zeichnen, fussball spielen. ich liebte meine umrisse auf dem blatt papier, ich liebte es die töne schwingen zu fühlen und dann zu malen, ich war voll in mir und doch schwebend. auf dem papierbogen schau ich aus wie eine schwebende zigeunerin, in der luft und doch ganz sie selbst und unverkennbar.

am nachmittag schrieben wir unsere eigenen mantren, in der sonne im gras. je nachdem welche qualitäten wir stärken wollen in unserem leben. jeder laut hat eine bestimmte wirkung. die folgende präsentation war voll beeindruckend für mich, ganz erstaunlich wie gut wir alle singen können.

es ist jetzt echt sehr familiär hier, unser balkon, unser fussballplatz, der gatschige, auf dem wir heut gespielt habe und so oft ausgerutscht sind, unser kellerraum sowieso, im moment herrscht großes verkleiden für eine geburtstagsparty heute, jijiji...und zwischendurch schreib ich an diversen finanzansuchen weiter und am bericht für dieses letzte modul.

25. Februar 2008

die stimmung der töne

in dieser letzten semesterwoche beschäftigen wir uns mit unseren stimmen als friedensinstrumente. spannend zu hören wie einzelne klänge wirken, dass consonanzen resonanzen erzeugen, nicht so aber dissonanzen...nachmittags widmen wir uns dem mantrasingen...mantram ist sanskrit und heißt übung für die gedanken (mind), ist ein mittel um spirituell in der gegenwart zu bleiben. jaja. gaté gaté paragaté, parasamgaté, bodhi svahá, haben wir heute wohl 1000 mal gesungen. gone gone, really gone, gone beyond, oh what an awakening.

mhm wiedermal ein verrückter kurs. diesmal hab ich schon etwas genug und einfach zuviel energie um stillzusitzen und zu singen...ja drum arbeite ich jetzt gleich weiter an enchada finanzansuchen und dem finanzansuchen für unser medienprojekt...ja genau denn auch peace studies soll weitere kreise ziehen, wir planen eine vernetzungswebseite für alle peace studies weltweit und einen aufruf zum aktivismus...dann im sommer 09 eine veranstaltung wo alle projekte und aktionen präsentiert werden...hm vielleicht sinds ja auch die töne die die energie geben...trotzdem lechze ich nach realem aktivem politischem...

energetische grüße & wir sehn uns bald in wien...

24. Februar 2008

vom krieg aus sicherheitsgründen

so, erwacht, wieder relativ am boden, ich arbeite meine mails durch, lese zeitung und diskutiere mit alev den einmarsch der türkei im irak. hm, die plassnik hat das gutgeheißen mit dem argument der wichtigkeit der regionalen stabilität...sicherheit als schlagendes argument für und gegen alles. sicherheit legitimiert kontrollen, überwachung, und krieg. was bedeutet dann sicherheit für die betroffenen? schade dass wir den konflikt nicht im im medienaktivismus modul diskutiert haben...alev ist marxistin, findet grundsätzlich, dass sich die pkk zu weit vom sozialismus wegbewegt hat, zu nationalisitsch ist, aber jetzt im konfliktfall solidarisiert sie sich mit den linken...ist betroffen davon was im land ihrer eltern passiert...unverständlich dass die usa auch die kurden im nordirak unterstützen und sie gleichzeitig vertreiben wollen...die logik der sicherheit?

atemverrücktheit

wir sind wieder angekommen im grillhof nach einer woche in holzöstersee, oberösterreich, nahe salzburg. dort gibts ein zentrum für holotropes atmen. unser referent sylvester walch ist angeblich einer der besten in dieser methode...hier mehr info..http://www.walchnet.de/

es war so eine gute woche!!! unglaublich. wie ein tag verflogen, wir waren inmitten einer grünen hügellandschaft, frühlingshaft, hatten als unterkunft ein eigenes peace studies party haus, einen gemütlichen seminarraum, gutes essen, ja super..sinn der sache wars uns durch holotropes atmen uns selber bzw unserm unterbewussten, oder überbewusstem oder körperlich gespeichertem zu stellen. auf matten liegend, gut begleitet durch unsere sitterInnen (die übungen werden zu zweit durchgeführt, die erfahrende, und die sitterin), entspannten wir uns tief und atmeten schneller und tiefer, u während die musik trommelte und tönte wars ganz leicht abzudriften irgendwoandershin. in einen zustand der sonst auch durch lsd erreicht werden kann. natürlich kontrollierbar durchs atmen. für mich warens hauptsächlich körperliche dinge die zum vorschein kamen, zittern, schmerzen, wellentraumabearbeitung...danach malen, reflektieren, spazieren, schlafen...just let go, just give in. einfach loslassen, einfach nachgeben.

wir, die gruppe, gleichzeitig abgedriftet, viel musik, viel draußen gewesen, zu viel sauerstoff aufgenommen, wurden durch diese erfahrung völlig verrückt, benommen, losgelöst, voller leichtigkeit irgendwie, ganz im moment...gestern beim salzburg tag, den das aai, ein kooperationspartner von peace studies gestaltete, waren alle schon ziemlich verrückt drauf. ja sehr sehr lustig. salzburg war viel schöner als ich dachte, eventuell ist aber auch meine wahrnehmung einfach verändert. abends waren wir bei einer veranstaltung der bergbäuerInnen und ich traf gleich noch einige bekannte.

und auch freitag, da war party und goatanzen in unserm haus, endlich tanzen nach soviel musik auf der matte. vorher ein sehr familiäres integrativseminar und eine polster und deckenschlacht...hey es war einfach eine gute woche!!!

allen die was neues probieren wollen, dinge aufarbeiten oder lust haben sich selbst neu kennen zu lerne, kann diese methode wirklich empehlen!!

19. Februar 2008

selbsterfahrungsatmen

...ich komme grade zurück von einem wunderbaren spaziergang, sonneliegen, bin mitten in der innviertler seenplatte in der nähe von salzburg.
unser modul hier ist ein rein selbsterfahrendes, wir beschäftigen uns mit einer speziellen atemtechnik und probieren diese auch aus um in andere bewusstseinszustände zu kommen u somit etwas über uns selbst zu erfahren eben...bisher theorie..jetzt gleich gehts praktisch los...ist ein so ein schöner platz, sonne, gitarre, gestern so ein guter liederabend mit wein u liederbergsliedergegröle...juhu..
ich schätze wirklich den ganzheitlichen ansatz dieses peaceprogramms und die tatsache dass wir von uns selbst ausgehen um friedensstiftend zu wirken in dieser welt....in diesem sinne friedvolles atmen euch allen friedensstiftenden leserInnen...

18. Februar 2008

entwicklungsarbeit fertig...

jupidu, mein entwicklungspaper ist fertig, 53 seiten, das ist natürlich viel zu viel...ist wohl inhaltlich ganz gut geworden...aber formfehler hab ich sicher, tja ja...
das wochenende war super, endlich schifahren, ich hatte schon vergessen wie gerne ich schi fahre...
so jetzt fällt der paper druck von uns allen ab..heute sind schon alle ganz verrückt herumgelaufen, morgen gehts weiter in die nähe von salzburg, nach holzöstersee zu einer woche lang holotropen atmens. angeblich eine therapieform. ich bin ja gespannt. aber morgen einmal busfahren und neu ankommen...die letzten zwei wochen sind wieder praxisorientierter...sehr gut...jetzt atmen, nächste woche singen.

13. Februar 2008

über eingekauft werden & zivilen ungehorsam in internet

in den letzten tagen ging es hauptsächlich um die problematik, dass wir alle durch einkaufszentren, marketingstrategien und mood management vom kapitalismus eingekauft werden und dem nicht entkommen. sobald wir uns entgegenstellen nützen wir ihn als legitimation für unsere protesthandlungen. das sagen jedenfalls die vertreterInnen von electronic civil disobedience, elektronischem zivilem ungehorsam, ungehorsam verlegt von der straße aufs web. sie versuchen das system auszutricksen indem sie schwachpunkte aufzeigen und es von innen lahm zu legen.

erstmals führten das die zapatistas in mexico 2004 durch, sie schafften es, durch oftmaliges uploaden die seite der mexikanischen regierung für ein paar stunden völlig zu blockieren. seither haben onlinedemonstrationen, fake websites und andere hackerInnentools einen fixen platz in der aktivistischen politkultur. sehr erfolgreich war damit auch die kampagne deportation class mit ihren protesten gegen die schubhaftpraxis der lufthansa. siehe link im vorigen post...
soweit sokurz, morgen wieder mehr...

abschiebungsproteste & polsterschlachten

ein link zur heutigen schubhaftprotestpräsentation von der gruppe...
http://stop-deportation.blogspot.com/
allein aus deutschland werden pro jahr 40.000 sogenannte illegale menschen abgeschoben...an dieser ganzen migrationsproblematik muss dringend weitergedacht werden...hmmm

ja ich geh gleich wieder daran meine semesterarbeit weiterzuschreiben...puhh müde...rundherum viel los...
aber gestern war zeit für einen gemütlichen abend im couchraum, mit wein und polsterschlacht...sehr sehr nett! :-)

11. Februar 2008

so wirst du zur aktivistin

was für ein vormittag. meine weltbilder und standpunkte sind durcheinandergerüttelt, ich hinterfrage alles was ich gestern noch in meinen bericht fürs letzte modul geschrieben habe. puhh, schau auf die vielen kleinen alltagshandlungen, darauf wie leute gehen, kochen, musik hörn, fernsehen, ..dort passiert geschichte. nicht auf großen gipfeln, treffen und bei riesen projekten. ja klar, ich muss michel de certeau recht geben.

heute gings um taktische medienaktivistInnen. diese lehnen jede institution ab, und jede strategie, denn eine strategie kannst du nur haben als institution, als jemand die raum beansprucht..taktische medienaktivistInnen bevorzugen lokale taktiken um große strategien zu verwirren bzw dagegen zu arbeiten. interessant dabei noch dass das wort strategie aus dem militärischen kommt...jaja sprache sagt schon so viel aus..

interessant wurde es für mich speziell bei der frage wie globalisierungskritikerInnen gegen aspekte der "globalisierung" arbeiten können, wenn sie selber genau die mittel verwenden, die sie an den gegnerischen Konzernen kritisieren. Gipfel und Gegengipfel. beide wollen eine bessere welt erreichen. eine welt. beide verwenden die gleichen mobiltelefone, die gleichen kreditkarten, transportmittel, ... was ist der unterschied???

was erreichen wir? wir sind nicht getrennt vom prozess der globalisierung, wir definieren uns dadurch und brauchen sie. natürlich will ich globalisierung, will internet, will fliegen und mit leuten auf der anderen seite der erde zusammenarbeiten....
what to do? es gibt viel diskussionsstoff...
auf kleine initiativen setzen also, klar, eigener lebensstil, alternatives bankkonto, kleidung selber nähen. taktische medienaktivistInnen kommunizieren durch netzwerke...an vielen kleinen orten viele kleine dinge. alltagsdinge anders getan....

wow, das modul ist eine anleitung und ein großer ansporn zum aktivistinnendasein...super...ich bin gespannt wie sehr und oft sich meine weltsicht noch ändert und erweitert durch dieses studium..

ansonsten sind wir schon fleißig beim projekte planen...

10. Februar 2008

enchada ideen

hey, habe heute einen enchadaenergieschub bekommen, so ein produktives echada:heckt aus treffen, wow. genial, verrückte leute zum projekte entwickeln, viel zu tun, wahnsinn was alles möglich ist.
mit dem rad aufs europäische sozialforum nach schweden...oder jedenfalls ein stück. vergessene länder erkunden mittels veranstaltungsreihe...das thema "es reicht" (oder "genug", sozusagen wir sind reich genug, es kann nicht noch mehr wachstum geben...) kreativ ausgedrückt, cd, kustwerk etc...jaja nur ein ausschnitt des heute besprochenen, und das haus der begegnung ist so ein schönes
...jetzt noch in der innenstadt was trinken und leute besuchen und fühl mich schon richtig frei dem seminarrahmen entflohen und auf eigene faust unterwegs zu sein... freu mich schon wieder auf wien...

7. Februar 2008

integrativseminar

das ist gut, das machts aus, das macht uns wieder zur gruppe. gestern war integrativseminar, ein guter fixpunkt, ein raum um geschehenes anzusprechen, unwohlsein auszudrücken und dergleichen. überrascht war ich dass doch recht viele der mitstudies die höhlensituation im native spirit camp auch sehr gefährlich gefunden haben...überhaupt wieder einiges wo ich gemerkt hab, ich war nicht allein mit zweifeln etc...

panoptikum

der perfekte überwachungsstaat ist einer mit einem zentral gelegenen überwachungsturm (vereinfacht) und rundherum idealerweise kreisförmig angeordnet völlig transparent die gläsernen bürgerInnen, jeder privatheit beraubt.

das gegenteil davon wäre wieder ein kreismodell mit in der mitte einem völlig transparenten ding und außenherum lauter privaten selbständig handelnden und denkenden bürgerInnen, das ist das modell für die liberale demokratie.

interessant diese umkehrung...

es geht viel um privatisierung, copyrights, kapitalisierung, vermarktung von allgemeinem,...die überwachungskameradiskussion heute wurde ziemlich heiß...das prinzip der kamera an sich macht jede die vorbeigeht und im bild ist zu einer verdächtigen...wahnsinn wieviele davon auch privat eingesetzt werden und wie wenig sie wirklich zur reduzierung von verbrechen beitragen...einfach ein geschäft der sicherheitstechnologien...

karnevaleske demokratie & warum gott nicht lacht

lachen als subversive methode der kritik...warum müssen wir auf passfotos ernst dreinschauen? würde es bemerkt werden wenn wir etwas kleines verändern in unserm gesicht? ein kleinwenig von einer maske? wären wir dann noch wir auf dem foto?
tatsache ist dass lachen alles was mit überwachung, kontrolle und sicherheit zu tun hat extrem beunruhigt und die lachenden zu unberechenbar und nicht ernstzunehmen macht. potentielle terroristInnen? viele masken haben wir, gesellschaftliche, gewollte, nicht gewollte, masken nur für ein paar stunden auf faschingsfesten.

der grundgedanke der demokratie ist es das wechseln der persönlichen masken zu gewährleisten, die freiheit zu geben, die eigene identität oder deren erscheinung zu verändern...ein lustiger gedanke, dass demokratie etwas mit karneval zu tun hat.

weniger lustig, dass das lachen im mittelalter nach strich und faden aus dem katholizismus verbannt wurde. kein genuss der irdischen. dafür gabs viele viele dionysische feste um auch die sinnliche seite auszuleben...lacht der christliche gott? hat gott humor? wenn wer dazu etwas weiß bin ich dankbar über hinweise...

ein lustiger tag, am nachmittag präsentierte die gruppe super szenen vor der kamera und jetzt saßen wir noch die native typen imitierend und uns vor allen wesen in respekt verbeugend zusammen im couchkuschelraum...ein paar von uns eben..weils immer viel zu tun gibt...ja genial.

linktipp ergänzt

hier der richtige link...http://www.notbored.org/the-scp.html

6. Februar 2008

schauspielen vor überwachungskameras

...ein tipp: www.notbored.org die webseite der surveillance camera players einer laientheatergruppe die aus protest gegen überwachungskameras diese als medium für protesttheaterstücke nutzt, d.h. sie spielen einfache stücke ohne sprache dafür mit großen schrifttafeln vor kameras in der u bahn, auf plätzen etc. ein ausgezeichneter leitfaden wie du zur politischen aktivistin vor kameras wirst ist auf der webseite bereitgestellt

...finde das grade sehr lustig...eine anleitung zum subversiven theater...die gruppe hat außerdem von vielen städten karten gezeichnet wo sich kameras befinden, unter anderem gibts auf der webseite eine karte von graz!! die gruppe wurde in new york gegründet...grundsätzlich sprechen sie sich gegen überwachung, für privaten raum, gegen copyrights und eigentum und gegen jede art von autorität aus.

also falls jemand lust hat auf ein kleines kamera schauspiel, ich bin dabei!
..das ist übrigens morgen unser referatsthema...

5. Februar 2008

medien & aktivistInnen

media activism ist der titel des jetzigen moduls. es geht vormittags um philosophisch politische grundlagen und nachmittags besprechen wir medienaktivistische projekte...sehr spannend...zum beispiel eine initiative die den karlsplatz in nikeplatz umbenennen wollte, ein mediengag, zum beispiel der datum fakebrief des alpenvereins war thema, mit halbmonden statt gipfelkreuzen, mein referatsthema beschäftigt sich mit den "surveillance camera players" einer theatergruppe die den raum vor überwachungskameras als bühne nutzen...
bin gespannt was noch alles kommt..

nach dem native spirit camp ist es hier in den renovierten mauern der sos kinderdorf akademie ein kulturschock. zuviele einzelne räume, zu groß das haus, die gruppe verläuft sich..sogar einen swimmingpool gibts, zuviele aufgaben, papers zu schreiben, strukturierte tagesabläufe...und ich mit laptop und kopfhörern und all meiner musik im zimmer...hm...wieder eine ganz andere gruppenphase...

die philosophie des krieges

spannend und erschreckend wieviel philosophische vorarbeit es zum krieg gibt.
zu allererst von heraklit, der meinte in der natur ist alles ständigem kampf ausgesetzt, das ist sozusagen ein natürlicher zustand.
darauf aufbauend diskutierten wir heute einen text von carl schmitt, einem antisemiten, einer derjenigen der unseren vorfahren den weg in den zweiten weltkrieg legitimierte.
in seiner theorie wird politik auf krieg reduziert. wenn du stark sein willst sei die erste die angreift. denn krieg ist ständig da, ohne notwenigkeit einer moralischen legitimation, aus krieg entstehen machtverhältnisse und gesellschaftsordnungen. schmitt hat sich für den totalitären staat ausgesprochen, einem staat aus dem gesellschaft, ethik, kultur, religion ausgegliedert ist...es gibt nur entweder freund oder feind, wer was ist wird willkürlich entschieden, ohne moralische und rechtssprechende deckung.

ich war beeindruckt wie philosophisch tiefgründig und schlüssig krieg erklärt werden kann...der krieg im irak und der krieg gegen den terror haben offensichtlich auch ein schmittsches gesicht. also nix was schon überstanden wäre.

unsere aufgabe war heute mittels sprache dieses konzept zu besiegen, schwer eine gegenposition jemandem aufzuzeigen, der behauptet sobald du etwas anderes behauptest oder einfach nur hinterfragt bist du sofort feindin.

wie können wir dagegen position beziehen?

schwindelfrei

schwindelfrei angstfrei im seil zu hängen lernte ich im hochseilgarten. balancierend durch verschiedene kletterbretter zwischen bäumen, oder flitzend im flying fox, supersuper. bin nicht klettertrainiert, aber um ein gefühl fürs angeseilt sein zu entwickeln wars gut...

am nächsten tag die verrückteste übung, das abseiling zum native spirit camp von einer ca 40 m hohen brücke in einen canyon. nie nie nie hätte ich gedacht dass ich sowas machen würde geschweige denn es mir zugetraut. ja es war die verrückteste übung aber die beste. eineR nach dem anderen schwebten wir hinunter zum inn, ließen die stabile starre militärwelt und übrigen welt hinter uns. dann eine runde canyoning ...puhh anstrengend aber gut zu wissen was alles möglich ist...

native spirit

noch ein paar facts. wir schliefen also in tipis, ich habs genossen, feuer machen, mit matten am boden, zu siebent in einem raum, lachen und geschichten vor dem einschlafen. ein ritualtipi gabs auch für wakan&saskwan und alle weiteren theorien, aber auch für abendliches trommeln am feuer, für malen und gemütlich zusammensitzen.

morgens um 7 wurden wir mit trommel und flöte geweckt, dann schnell zum morgenyoga, eher eine meditation, atemübungen und ein reinigendes heißes glas wasser. das war echt ein gutes morgenritual! dann zeit für frühstück, zeit für die gruppe und hausarbeit.

um 10 startete das programm, das allerbeste war eine bergtour in der sonne, durch den schnee, bis hinauf zum gipfelkreuz, wir die früher oben waren gingen nochmal zurück um langsameren geherInnen (für einige wars der erste berg!) die rucksäcke zu tragen...das war echt auch eine gute gruppenaktion. oben am berg picknickten wir und hatten dann lawinentraining, schneeschichten bestimmung, gefahren erkennen, suchübungen lawinenverschütteter menschen...außerdem wie baue ich mir eine schneehöhle am berg um dort zu überleben...
hinunterzu rannten wir mit schneeschuhen, das wollte ich schon immer machen! großteils rutschten wir einfach, voll lustig!!

einen tag lang lernten wir feuer machen mit diversen mitteln und machten eine gruppendynamische flussquerung in einem boot um dann überm feuer was zu kochen...

an einem anderen tag gings wieder auf den berg und dann in eine höhle, in die ich nicht weiter mitging, die wanderung dahin war schon abenteuerlich genug, ich fands etwas verantwortungslos die gruppe am steilhang stehen zu lassen während der organisator den weg suchte...naja wir sangen inzwischen mantras um ihm gute energie zu schicken...

meditationen, schweigen, präsenzübungen, spaziergänge, erklärungen lauschen zur mutter erde philosophie, spirituelle filme, zeichnen unseres eigenen weltbildes, teetrinken, abwaschen, feuer machen und wieder feuer machen, und am letzten abend besagte schwitzhütte, symbolisch eine wiedergeburt aus dem bauch der erde.

schön war dass wir soviel gesungen haben, schön die gespräche in der gruppe, die unterschiedlichen arten wie die leute mit den unterschiedlichen herausforderungen umgingen, wow, das hab ich echt geschätzt.

ein super spieleabend, bei dem wir zeit genug hatten uns über alles alles lustig zu machen was bisher geschehen war...supersuper...außerdem ständig schmähs wie "take a deep breath" und "be my wakan" "wuahey" (heißt "ich habe gesprochen") etc..

wakan, saskwan und die weibliche ursprungsenergie

wie ist die welt entstanden?
ganz einfach. zu beginn gabs wakan, die weibliche urenergie. sie war so groß und liebend und hat sich selbst so sehr geliebt dass sie aus sich selber saskwan gebar, ihren männlichen gegenpart. (dargestellt im yin yan zeichen. der kreis ist wakan. dann das s zur teilung des kreises steht für saskwan).
die beiden liebten sich sehr und nach und nach gebaren sie sterne und sonne. aus einer glücklichen fruchtbaren verbindung mit der sonne entstand schließlich mutterplanet erde, wasser, tiere, feuer, und alles was wir zum leben brauchen. ein friedliches liebendes weltbild. jedeR kann hier glücklich sein und frieden finden. alles ist eine große energie. wir alle sind diese energie die eine erfahrung als menschliche wesen machen dürfen.

hihi, wahnsinn, manche von diesen Konzepten halte ich echt nicht aus. Spannend dass es mich dem Christentum wieder näher bringt. Was ist mit der Welt? ENergetisches friedliches Geleichgewicht? dass ich nicht lache...das geht so nicht weiter. Wo gibt’s ein Konzept für Wirtschaft und grenzenloses interkulturelles Zusammenleben auf diesem Planeten? Wakan and Saskwan made love. Wie hilft mir das bitte? Was hab ich damit zu tun? Gut der weibliche Ursprung der Theorie. Warum sinds dann jetzt zwei männliche Freaks die hier dieses Konzept weiterverbreiten? Warum sind die Männer diejenigen die schräge Theorien verbreiten und den Mut haben danach zu leben und sogar andere dafür zu begeistern? Auch in diesem Mutter Erde Camp die Frauen die Haushälterinnen, Assistentinnen.

Aber don´t take anything personal. Ein wichtiger Grundsatz ihrer Philosophie den wir diskutierten. jeder konflikt der dir begegnet war vorher schon in dir und ist nur ausdruck deiner selbst und der eigenen unfriedlichen aspekte deines selbst mit dem du konfrontiert wirst. sei dankbar für hinweise, liebe es wenn jemand dich nicht so behandelst wie du es erwartest...so sinngemäß...puhhh....

fast wie eine familie...

Begeistert war ich und bin ich davon wie sehr uns diese zwei Wochen zu einer Gruppe gemacht haben, wie sehr es mir möglich war die anderen kennen zu lernen, uns gegenseitig bei Aktionen zu unterstützen, uns zu umarmen und einfach einander zu zeigen dass wir uns freuten da zu sein.
Der Ortswechsel trug meiner Meinung nach viel zu Durchmischung der Pausengespräche und Gruppen bei, lustig das Feiern mit den Mayors, Wahnsinn wie viel Spaß wir hatten, die Verhandlungen nachspielend, Commanderin Valerie hatte in Bezug auf Führungsaufgaben so viel gelernt und versuchte ihre Grenzen auch in Bezug auf Alkohol auszutesten. Schließlich war verhandlungstechnisch und überhaupt so gut drauf dass einer der mayors tatsächlich den begehrten grünen pulli auszog und ihn valerie überließ.

Fasziniert hat mich wie stärkend diese Gruppe ist, wie viel mehr mir in einer Gruppe möglich ist als als Einzelperson. Ganz abgesehen davon dass ich ohne Bruder Khallid (jaja die peace family hat auch schon auf mich abgefärbt :-) ) der mir an einer Felsenstelle im Canyon rührend jedem Haken die Karabiner aus- und wieder einhakte und mir sagte wo ich die Füße hinsetzen sollte diese Situation nur halb so gut geschafft hätte, hätte ich mich wohl nie freiwillig von dieser Brücke abseilen lassen, 40 Meter in die Gebirgsschlucht. Verrückt. Nachher wars ein gutes Gefühl, schwebend, in Zwischenwelten und voll in der Gruppe. Jetzt schaffe ich alles.

we´re in the army now

eine woche lang gabs ein uno mission training. wir in armykluft und mit blauhelmen hatten minen training, mussten hausuntersuchungen durchführen, verhandlungen führen, und schließlich eine zweitägige mission in einem militärischen sperrgebiet ausführen...

Eine neue Erfahrung die Gruppe in drei Untergruppen mit jeweils einer CommanderIn eingeteilt zu sehen. Ich weiß in Notfallssituationen und überhaupt erleichtert es Entscheidungsprozesse wenn von Anfang an klar ist wer die Entscheidungen trifft...für mich wars seltsam ich konnte entscheidungsprozesse sofern es prozesse waren, nicht immer akzeptieren u hatte deswegen 2 tage lang eine recht konflikthafte gruppenzeit...peace studiemenschen sind oft so geduldig u sprechen konflikte nicht und nicht an, etwas das ich seit herbst verworfen habe...

Neu wars für die Mitarbeiter des Bundesheeres mit der internationalen Gruppe zu arbeiten, am meisten merkte ich das beim Staffsergent Bernardi der ganz begeistert davon war, Paul im Schnee zu fotographieren. Die schwarz-weiß Kontraste faszinierten ihn und er zeigte uns wieder und wieder das Foto. Dunkler Paul mit dunkler Jacke und lachend weißen Zähnen im schneeweißen Schnee.

Nichtsdestotrotz fiel mir eine gewisse Fremdenfeindlichkeit in Benardis Sprache auf, das mich anfangs sehr aggressiv machte. „Kaunnst net deitsch redn“ sagte er öfters während des mine awareness training zu mir. Ich, bemüht möglichst alles gleich auf englisch zu fragen bzw. deutsch Anweisungen möglichst schnell zu übersetzen fand das ziemlich präpotent. Unsere Nichtdeutschsprachigen in der Gruppe konnten das zwar nicht verstehen, doch fand ich eine von mir so verhasste Fremdenfeindliche Einstellung vieler ÖsterreicherInnen bestätigt.

aus mutter erdes schwitzhütte

Düse nach dem produktiven doch entspannenden wien wochenende wieder nach innsbruck, guter dinge ein abteil für mich, mit laptop, musik, jause, alles was ich brauche…hat das gut getan wieder in meiner welt für ein paar tage wieder bestätigung durch leute, teams, arbeit, die schöne wohnung, weltcafefrühstücks…wow geniales leben. Nach der zeit im mutter erde camp fühl ich mich beschwingt gestärkt entspannt und...etwas geerdet :-)

Ich nenne es mutter erde camp…nachdem wir aus der schwitzhütte mit den heißen steinen heyaheyahey singend wiedergeboren worden sind...
Energetischer friedensansatz: frieden kannst du in dir selber erfahren, dann wirst du auch mit der welt in frieden sein und dann wird auch die welt in frieden sein…hm soweit sogut, für mich postmoderne zweiflerin ists etwas zu unkritisch, unpolitisch, jedeR für sich, die zwei typen in dem camp am inn abgeschottet in tipis, ein wunderschönerplatz zugegebenermaßen, der grüne inn, die beschneiten berge ringsherum, duft nach wiesen, feuer, vögelzwitschern in der sonne…

die nächsten posts geben durcheinander eindrücke der letzten wochen bis zum jetzigen zeitpunkt wieder...