29. Juli 2008

gewitterstimmung

verrückte gruppenstimmung, fussball spielen mit viel geschrei, jetzt gemeinsam lesen, wobei ich im prinzip die ganze zeit diskutierte kontroverses über die heutigen vorträge, extreme positionen rufen natürlich widerstand hervor... ein heftiger gewittersturm mit hagelkörnern und wir am balkon, lauschend und schreiend, vor uns sturzbäche aus dachrinnen, die wiese vorm haus bedeckt mit eis, ...um 12 wird noch ein geburtstagsständchen gesungen...fühl mich sehr zu hause hier...soweit ein kurzes stimmungsbild...

bin ja echt so privilegiert hier im warmen, in dieser guten lernatmosphäre wo wir die chance haben uns mit so vielen verschiedenen unterschiedlichen weltanschauungen auseinanderzusetzen, inmitten dieser luxusumgebung u den wunderschönsten bergen. ein weiterer satz aus der heutigen vorlesung: wir sind privilegiert, das können wir nicht negieren, sondern sollen unsere privilegien nützen um auch andere dran teilhaben zu lassen.

holocaust & eine jüdische perspektive auf die moderne

geschichtsaufarbeitung ist wichtig. als christInnen, europäerInnen, westlerInnen, proponentInnen der moderne, mitgestalterInnen dieses systems haben wir die verantwortung zu tragen für all deren zerstörung, vernichtung, tod, entwurzelung...z.b. der holocaust, die grausame vernichtung von 6 millionen juden u jüdinnen im zweiten weltkrieg. davon kommen wir nicht so leicht los.
wir hören und lesen eine zynische jüdische amerikanische perspektive von marc h. ellis, http://www.baylor.edu/atgs/index.php?id=1709
begründer der jüdischen befreiungstheologie. ein nach seiner position hat israel kein recht auf das palestinensische land, aber dazu kommen wir später. jetzt die grundlagen, holocausttheologie, rubenstein, der moderne und fortschritt mit tod und massenzerstörung gleichsetzt. letztes jahrhundert war ein jahrhundert des fortschritts, aber auch der vernichtung, der totalen zerstörung, durch krieg, atombomben, holocaust. die opfer der moderne, und wir alle drehen das eine oder andere rädchen mit um das zu unterstützen. die geschichte ist ein kreislauf aus gewalt und macht. wenn du oben bist im rad hast du glück, kommst du drunter kannst du nichts machen, ein ziel der moderne andere und somit auch uns selber zu zerstören?
weiters sprachen wir über Wiesel, der hat sinngemäß gesagt: niemals vergessen, u Hanna Arendt, die das Verbrechen an den Juden mit einem Verbrechen an der gesamten Menschheit gleichsetzt. details folgen...

wir lesen ellis buch, über die gewalttaten der moderne, die einsamkeit, solidarität, die möglichkeit des widerstandes im system und schließlich vergebung....äh soweit bin ich noch nicht gekommen mit dem lesen. gestern war das etwas drückend, wir sind in unserem wohnzimmerraum gesessen, kommentierend, frustriert ob des vielen gräuels schwarz auf weiß.

ellis vortrag gleicht einem kabarett, ernste hintergründe, zynisch verpackt, als christin muss ich jede zweite minute heftig schlucken ob der beschuldigungen wobei ich in den zwischenminuten in heftigen lachkrampf ausbreche, wegen des wortwitzes, und der treffenden punktgenauigkeit. es ist cool, so die positionen zu äußern, er spricht uns immer direkt an, lässt sich gern fordern von gegenpostitionen

28. Juli 2008

wienwochenende

juhu ich bin wieder gelandet, das erste mal zu fuss herauf zum grillhof gewandert vom bahnhof weg, eine stunde, puh. die letzten zwei km hat mich dann zum glück der nachtbus mitgenommen...
ja, so ein schönes wienwochenende, zurück in meiner welt, meiner bunten wohnung, mit lieben leuten, u viel musik...muss kurz empfehlen: klezmore brunch im augarten, in der bunkerei, noch jeden sonntag im sommer...wirklich sehr schön, u guuutes essen. gestern ebenda sah ich eine russische gipsy-rock band, iva nova, sehr sehr genial. zwischendurch donauschwimmen, aus und umpacken, mit dem rad herumdüsen, schön.
jetzt freu ich mich schon wieder auf die seminarwochen und besonders auf die gruppppppeeee...

am fr war party nach fröhlichem gruppenwiedersehen, und einem guten glas ankunftswein im grillhofgarten. ein herrlicher sommerabend nach so viel regen in den letzten tagen, so herrlich dass carina u ich beschlossen draußen unter den kirschbäumen zu schlafen...dort waren wir allerdings nur die halbe nacht...doch zu kalt...schade.

zuvor, der abschluss des afrikaseminars, wesentlich gelungener als dessen start, alle versöhnt, ein intensiver gruppenarbeitsvormittag um unsere papers zu einem einzigen ding zusammenzustückeln. was dann auch gelang, allerdings mit diversen formatvariationen, dafür schafften wir noch eingemeinsam gemaltes gruppenafrikabild, das echt schön wurde.

22. Juli 2008

saunaspirit

hab ich schon erzählt dass es regnet? es regnet nämlich nahezu andauernd. passend zum wetter haben wir grade eine gemütliche saunarunde veranstaltet. natürlich - weil wir im moment nicht im native spirit camp sind, wie die andere hälfte der gruppe, bedauern wir das grundsätzlich...und kompensierten die sehnsüchte nach natur, singen, mutter erde usw durch eine saunaritualrunde, heya heya heya singend und die heißen steine mussten unsre negativen gedanken abnehmen ...danach in den pool...gut gehts uns...

auch ansonsten bin ich wieder sehr geerdet, nach einer gruppenschwebephase weg von allen realitäten außerhalb dieses studiums, ich plane ein wien wochenende, bin eifrig dabei mails zu beantworten u enchadaarbeit zu tun..ein gutes gefühl...

um in der beschreibung der seminarhäuser fortzufahren, die hermann gmeiner akademie ist echt eines meiner lieblingsplätze diesbezüglich. mit tollem essem und unübertrefflichem salatbuffet, hellen neuen räumen, zimmern mit balkon, rotem couchkuschelkaminraum und barraum inkusive vorrat, sauna, swimmingpool und badeteich in 10 min entfernung ist das kein wunder. hermann gmeiner war der gründer der sos kinderdörfer, wovon das erste in imst gegaut wurde. neben vielen geschenken skulpturen und bildern aus aller welt, medaillien für die verdienste von hermann gmeiner, und geschichten über die kinderdörfer weltweit, gibt es in jedem zimmer eine bibel und geschichten von den großen taten der kinderdorfträgerInnen. (zur beschreibung der anderen seminarvillen siehe eintrag "in der weißen villa")

blauhelme in den alpen

diesmal sah ich die übungen beim österreichischen bundesheer aus einiger distanz. absurd mit 2 1/2 kilo schwerden blauhelmen durchs nasse gras zu robben, auf der flucht vor imaginären mit platzpatronen schießenden feindlichen truppen. seltsam, minenfelder ausfindig zu machen und zu markieren in der wunderschönsten alpenlandschaft. 2 einhalb tage - nach einer allgemeinen einführung - waren wir im "feld" unterwegs, in eine fixe kommandostrukur gepresst, oh wie schwierig für mich, befehle zu akzepieren, zu akzeptieren, gehorchen lernen zu sollen. die sinnhaftigkeit der hierarchischen organisation zu verstehen. ich verstehs einfach nicht, ich glaube es gibt andere organisationsformen. die meinung des bundesheeres: in extremsituationen effizient. nicht nachdenken, wir interessieren uns nicht für politik, soldaten führen befehle und politische entscheidungen aus. ich finde das erschreckend.

die soldaten sind durchwegs so liebe leute, unglaublich. der persönliche kontakt ist schon allein zum kennenlernen der strukturen und zum abbauen der vorurteile super. wir waren gut begleitet, unsere trainer vom militär bereit uns ihre erfahrungen auf diversen auslandseinsätzen zu erzählen, familiengeschichten, einblicke, aber auch an uns waren sie sehr interessiert. meine bedruckten t shirts wurden rundum bewundert (so eine einfache methode der bildungsarbeit !!! :-)) und beeindruckt waren sie von unserem umgang untereinander. ich muss zugeben dass ich diesmal voll ins peace studies gruppenkuscheln eingestiegen bin, frieden beginnt auch indem ich mich durch etwas oder jemanden berühren lasse. ja eben echt eine nette gruppe, lustig, wir in den bundesheergewändern, helmen, mit interner komandostruktur, trotzdem die umarmungsdichte enorm hoch. uniformen mögen uniformieren mögen es leichter machen befehle auszuführen aber sie können keine peace studies gruppe davon abhalten einander zu umarmen...

wir blieben eine nacht im bunker, zu 25. auf vielleicht 20 m2. herausfordernd das kochen in gaskochern, das trocknen der kleider überm feuer, schlecht, die versorgung mit sauerstoff. naja das waren nciht meine besten stunden. auf so engem dunklem raum in uniformen, andauernd verlor ich meinen helm, weil ja alle gleich aussehen, andauernd mussten wir unsere sachen umpacken, eine neuerliche evakuierungsübung...

ein wunderschöner magischer moment als ich "sister my sister" sang im bunker, alle waren grade voll fertig und lauschten feierlich...wiedermal erstaunlich, was musik bewegen kann, plötzlich wurde der bunker lebendiger u weniger trostlos. ja die stillen momente selten, in der nacht wechselten wir uns ab mit bunker bewachen, und in der früh ein gespielter angriff, wir evakuierten den bunker u gelaufen wurde endlich wieder an der luft, ein paar km zur nächsten unterkunft.

der letzte streich, wir wurden alle entführt, gespielt schickaniert, in einen bus gesteckt, augen verbunden, in eine höhle geführt, dort - wie schon erwähnt - dann von einen UN rettungsteam durchs tunnelnetz hinausgeschleust...ja abenteuerlich, witzig ein bisschen aufmüpfig zu sein, ich vermisste ein gemeinsames auflehnen (aber das gehört schließlich nicht zum spiel). witzig zu hören wie schwer es den soldaten die unsere entführer spielten gefallen war, uns all das anzutun! im grunde hätte uns einfaches wehren vor dieser situation bewahren können...

ich muss ja sagen, inhaltlich hab ich viel gelernt. über möglichkeiten des UN peacekeeping und anderen friedensstiftenden einmischungen, über minen, waffen, organisation eines leitungsteams in einer derartigen mission.....spannend, die situation zu analysieren, strategisch zu planen, die leute zu organisieren, unglaublich fad nur kleines blauhelmchen der großen gruppe zu sein und entscheidungen akzeptieren zu müssen, noch dazu in dem engen bunker im nebel regen...brrrrrrr....ich werde wohl nie in derart militärischen strukturen arbeiten können. soweit zu unserem UN mission training...

zimbabwe

ich sitze hier musikhörend im warmen rotem kaminraum im keller der hermann gmeiner akademie und recherchiere zum konflikt in zimbabwe. nach der recherche gestern in der unibibliothek ist unsere kleingruppe eingedeckt mit büchern, artikeln, hintergrundinfo die letzten jahrzehnte seit der unabhängigkeit zimbabwes von britannien. ich lese conflict history, akademische artikel über diverse wahlen vermischt mit einer biographie über robert mugabe. andere gruppen arbeiten zu sudan, kongo, somalia. sehr spannend, viel zeit zum lesen, eigenständig strukturiertes arbeiten. in meiner gruppe bin ich mit valerie aus kenia und ludowick aus tanzania, was das afrikaseminar ungemein bereichert.

überhaupt eine nette gruppenzeit, halbsoviele, nachdem wir uns nach der intensiven woche beim bundesheer nach einer spektakulären höhlenwanderung inklusive 35 m abseilen von der anderen hälfte, die ins nativ spirit camp fuhr, verabschieden mussten. wahnsinn, wie sehr ich hier lerne keine angst zu haben, die höhle hab ich einfach nur genossen, das abseilen war ganz normal!!! einfach peace studies...

ja seit samstag hier wieder im warmen, draußen immer wieder verregnet, eher viel zeit, nette gruppe, selbstorganisiertes yoga, wein an der bar, wäsche waschen...eine zwischendurch ruhige zeit sozusagen.

13. Juli 2008

theaterblut

ein lustiger tag, beim erste hilfe training hab ich selbst in einer simulierten szene das opfer gespielt. wurde fast eine stunde lang mit theaterblut, watte, blutwatte, schminkfarben usw. verletzt geschminkt, eine stichwunde im hals und eine im unterarm, um mich nachher von den kollegInnen verarzten zu lassen...
morgen gehts los in die berge zum bundesheer und ich freu mich, mit allen verrückten peacestudies dort diverse stressituationen als blauhelminnen zu bewältigen, internet- und mobiltelefonlos für eine woche. hab gepackt, geschlafen, getanzt, ein sonntagnachmittag...

12. Juli 2008

wir sind mehr

dachterrassenparty. herrlicher ausblick auf innsbruck, die berge, die wolken, sterne, ..und natürlich wein und unsere gruppe...honeymoonphase. wirklich sehr sehr nett alle kennen zu lernen, spannend, die gespräche über das gelernte, innere storyteller, die gruppeneinteilung im nächsten modul, die crossreadings, den ersten vortrag des bundesheermajors...und vieles mehr.

heute erste hilfe training, unser astronautenvortragender, der einen großartigen ehrenamtlichen job tut beim roten kreuz, sogar für uns, die wir hier soviel zahlen, ehrenamtlich vorträgt mit aller leidenschaft, bewegende musik zu bewegenden bildern über heldentaten und unabkömmlichkeit der größten humanitären hilfsorganisation der welt. er ist übrigens wirklich astronaut, verbringt seine tage bevozugterweise in einem weltraumsimulationszentum in der wüste eines USamerikanischen bundesstaates. hier wieder die modernen ansätze. ein problem, ein weg bestehend aus fünf schritten, eine lösung. armut kann reduziert werden. habt ihr das noch nicht gewusst? wir können das problem dort in afrika lösen, ganz einfach, wirtschaftswachstum, gesundheitsversorgung, menschenrechte, usw... diesbezüglich haben wir heuten einen videoausschnitt gesehen, für mich zutiefst unreflektiert, kritisierenswert, verallgemeinernd, vereinfachend, einmischerisch...ja zum aufregen...
nach unserer gestrigen fotografiediskussion in meinen augen und mit meinen augen manipulierte bilder, katastrophenschauplätze und betroffene, durch gänsehauterregende musik unterlegte, zweckgewidmet den einsätzen des roten kreuzes.

ja erste hilfe ist natürlich wichtig! am nachmittag die praktischen übungen, diesmal viel gelernt, mit pausenvolleyball...ist nett so andere aktivitäten und andere unterrichtsformen...jetzt freue ich mich auch schon auf die zeit beim bundesheer, von mo - fr nächste woche verbringen wir im truppenübungsgebiet in den bergen...

geschichtenerzählerin

kernsatz der peace studies: lebe in der gegenwart. hänge nicht an den inneren geschichten und emotionen der vergangenheit, vergleiche nicht mit früher, interpretiere nicht längst vergangenes weiterhin in dein leben hinein. sei da. ich weiß meine innere geschichtenerzählerin (wolfgang nennt das echt "story teller") ist natürlich eine fleißige. reflektiert und gescheit sagt sie mir vor wie gewisse situationen für mich zu sein haben, wo ich erfolgreich sein werde und wo nicht, wer mich an wen erinnert und wen ich warum darum gar nicht so leiden kann und im grunde limitiert sie damit mein veränderungspotential, mein potential zum friedlichen dasein im hier und jetzt...weil: sie holt mich weg aus der gegenwart.

wir haben viele diskussionen über das thema. ist schwierig, für mich bedeutet es nicht, meine vergangenheit zu vergessen, den zustand der welt, die aktuellen vorkommnisse, im gegenteil, die eigene perspektive ist wichtig, ist immer da, klarheit darüber ist wichtig in jeder situation. doch: lass dich nicht wegholen, dir nicht einreden wie es sein wird und du sowieso so oder anders schon gedanklich eingeschränkte situationen wiedererleben und immer wieder, nur durch die transformation der eigenen person lassen sich auch konflite tranformieren, und da ist es dann wieder das "elicitive" an unserem friedensforschungsansatz.

in der situation zu sein ist nicht etwas unpolitisches, wie ich es sooft kritisiert haben im native spirit camp sondern kann als etwas grundsätzlich politisches interpretiert werden, wie immer wenn ich da bin und mir klar bin, position beziehe und mich selber und etwas verändern will.

über kriegsfotografie und quantenphysik

wenn wir fotografieren beeinflussen wir massiv die fotografierte szene, so wie wir alles in unserem umfeld und unser leben ständig verändern, gestalten, das ist quantenphysik (die physikalische erklärung dazu kann ich leider nicht geben, im kern aber: alles ist veränderbar, es gibt eine vielzahl an möglichkeiten, durch jede handlung und auch nicht-handlung verändern wir den lauf der dinge..). durch forografieren wähle ich explizit eine szene und blende andere aus. die szene zieht mich fotografin sozusagen an und will fotografiert werden, und dadurch wird sie gelöscht. wir sehen sie durch eine linse, mit gewisser distanz. das bild, das wird danach sehen - falls wir es jemals anschauen - ist immer eine interpretation im nachhinein. sehe ich das foto jahre später ist es wieder immer nur eine interpreteation einer szene in der ich nur fotografierte...eine kamera holt mich somit weg aus der gegenwart...soweit über den gestrigen vortrag von daniela ingruber, über ihre arbeit zu kriegsfotographie und quantenphysik... dabei gings vor allem um bilder die in einer katastrophengebiet gemacht wurden, die opfer auf den bildern werden über medien in der ganzen welt bekannt...der umgang damit ist ja echt einfach jounalistisch voyeuristisch, von den fotografierten kennen wir nur den einen moment, einen kleinen ausschnitt ihres lebens, wissen nicht was davor noch danach in ihren leben passierte...festfotogrfiert für immer auf diesem blatt papier und das ist auch was es ist, ein foto letztlich ein blatt papier, das bild unsere interpretation. sehe ich ein bild sehe ich etwas anderes als meine kollegInnen, das bild im auge der betrachterin. also erstens ich hole mich weg aus der szene die ich fotographiere, zweitens ich fotografiere die szene weg aus der gegenwart drittens ich hole die fotografierten aus dem lebenszusammenhang weg auf mein foto, drittens wird das bild verändert, gedruckt, dann betrachtet, die leserin sieht das was speziell sie daran anzieht...
ein quantenphysischer ansatz zu fotografie...und viel mehr gibts noch dazu...löste jedenfalls gute diskussionen in der gruppe aus...

quergelesen

täglich begleitet uns das gegenseitige rückmelden auf unsere in der onlinephase verfassten seminararbeiten. meine arbeit über "arbeit" natürlich viel zu lang, aber gute kürzideen und gutes feedback auf inhaltliches generell, ja, interessant sind die themen derjenigen die im dritten semester jetzt das proposal für ihre masterthesis erarbeiten, auffällig dass einige die methode des theater der unterdrückten von boal wählen um fallstudien durchzuführen. katya will mit theater in gefängnissen arbeiten zum unendlichen thema der inneren freiheit und chris will in burkina faso mit lokalen ngos alternative konzepte zur klassischen entwicklungszusammenarbeit weiterentwickeln. andere themen sind menschenrechte in china und tanz als ausdruck einer politischen praxis, versöhnungsarbeit in norduganda...

9. Juli 2008

Imagine otherwise

Zerdenke und stell dir was neues vor. Stell dir vor was sein kann dann kann es auch sein…öffne deine gedanken für alternativen, dann sind sie auch möglich. Analysiere machtstrukturen die ausdruck und identität vorgeben, sei dir ihrer bewusst und denke sie anders,… judith butler hat das geschrieben, ja stand ein kurzer feminismus- überblick auf dem vortragsprogramm, in ihrem sinne sind damit konstruierte und vorgegebene verhaltensweisen identitäten und lebenswege aufgrund von machtstrukturen im bezug auf gender gemeint, ich meine es ist ein guter grundsatz sowieso…
Im geben von alternativen hilft die zweifelnde postmoderne nicht weiter. Postmoderne ist ein zustand der gedanken in dem zweifel vorherrschend ist. bestehenden systemen, fortschritt, entwicklung, wird misstraut, alte konzepte verworfen, dekonstruiert und zerdacht, das mittel dazu ist unsere vernunft, räume für alternativen werden geschaffen…doch…vorschläge für alternativen müssen erst entwickelt werden…

kapitalistische netzwerkweltordnung versus widerstand

Laut dem buch empire von antonio negri und michael hardt gibt es ein globales kapitalistisches netzwerk ohne zentrum und außenstehenden, eben das empire, nicht länger die nationalstaaten sind wichtig. auf der andere seite, nein im grunde mittendrin umschlossen von dem system steht die vielfalt der menschen (multitude), die kleinen täglichen geschichten, oder einzelpersonen, die sich zu protesten zusammentun. Diese sind jedoch im system und oft gleichzeitig agentInnen des empires und teile der „vielfalt“…siehe g8 proteste, gipfel- gegengipfel…auf beiden seiten gleiche interessen, gleiche kleidung, gleiche kreditkarten, gleiche fluglinien…hört sich pessimistisch an, bunte protestierende, die nicht existierten existierte nicht das empirenetzwerk, auf der anderen seite kommerzielle veranstaltungen für afrikahilfe etc…wie kommen wir da raus???

Dazu passend der mythos von cyborg, von donna haraway, der aufruf, monster zu sein weil der traum von der vernunft monster produziert (= mit vernunft gestaltete eben sogenannte moderne systeme sind genauso ausbeuterisch, führen zu gewalt krieg und unterdrückung, beste beispiele atomwaffen, weltkriege,…), nutze das system, wogegen du sowieso nie ankommen kannst bzw. in dem niemand in der lage ist, die macht zu übernehmen, für subversive handlungen, bilde strategische allianzen mit gleichgesinnten und versuche von innen subversiv dagegen zu arbeiten…schon dieses bewusstsein allein bedeutet eine art von widerstand!

Von sicherheit zu terror

Jeder souveräne staat trägt die möglichkeit des terrorismus in sich, nach giorgio agamben hat das leben an sich 2 komponenten, das eine durch bürgerschafts-, staatsangehörigkeitsrechte geschützt, offiziell registriert und dazugehörig. Die andere komponente ist das nackte leben, dem wir gegenüberstehen wenn keine rechte, keine gesundheitsversicherung, mehr wirksam ist, beraubt jeder rechtlicher identität und politischer entscheidungskompetenz, ein beispielzustand dafür ist das „leben“ im konzentrationslager im 2. weltkrieg. das problem dabei ist dass der souvereigne staat über unseren rechtszustand entscheiden kann, und somit auch über den ausnahmezustand. die angst vor dem terror die zu einer politik der extremen sicherheit führt, sicherheit als legitimation für handlungen wie sicherheitschecks, schubhaft, ausschließen aller alternativen,…sicherheit, ein leeres versprechen, das gegen sich selber arbeitet, sobald menschen abgeschoben, ausgeschlossen werden, sehr problematische zonen sind dabei schubhaftzonen auf flughäfen, gefängnisse,…auf lange frist nach agamben führt das verfolgen des sicherheitsgedanken zu einem permanenten ausnahmezustand…

8. Juli 2008

in der weißen villa

wir sind ja umgezogen in die villa blanka, eine managementschule, unter anderem auch für disziplinen wie kochen, servieren. unsere "homebase" ist der grillhof, kooperationspartner der peace studies.
im grillhof werden wir sagenhaft durchgefüttert, ein riesen frühstücksbuffet von hoher qualität, täglich mit ei, schinken, latella, 2 weiteren saftsorten, obst, kunstdosenobst, müslis, zusatzmüslikörndln, 4 verschiedenen frische marmeladen, nutella. ein mittagessen mit 3 gängen, wobei der schlagobersgehalt in der suppe schon für 2 tage sättigt. die fleischhauptspeise, stets mit gemüse und einer kohlenhydrat-beilage, die vegetarische speise bestehend aus diversen sorten typischen tiroler käses, darunter oder drumherum jeweils wechselnde zutaten, auch sehr kohlehydratlastig. "holzhackerkost" würden die leute in großarl, heimatort meiner familie väterlicherseits, sagen. der nachtisch elegant wienerisch oder italienisch, diverse kuchen, cremen, krapferl mit berdimensionalen schlagobershäubchen und schokoflocken oder farblich geschmacksanregenden soßen verziert. alles serviert auf bodenständig alpenrosa tischdecken, passend zum außenverputz des grillhofseminarhotels.

luxus zimmer mit teppichboden und tiroler nationalliteratur. die andreas hofer geschichte zum quadrat plus anleitungen wie außenstehende das erstrebenswerte tirolerInnentum verstehen annehmen und erlernen können. die meist atemberaubenden klassenzimmer mit der weiten glasperspektive auf die schroffen nordkettenfelsen, grüne bergwiesen und die wolken im tal, unsere wäsche wird gewaschen und zusammengelegt, wir haben einen eigenen raum für die gruppe, internetzugang rund um die uhr und wireless lan überall wo ich mir es vorstellen kann.

die lage des grillhofs, erhöht über den wolken die morgendlich im tal hängen, umgeben von wäldern mit kleinen felslichtungen, einem nahen badeteich, dem kleinen örtchen vill, wo der bus in der stadt wegfährt, einen garten vor den speisesaalfenstern, der zu verrückten spielen und lesen auf parkbänken, nett angelegten "wackel"steinen und gartenliegen, gemütlichen leserunden im gras einlädt...

und wenns ein problem gibt, sei es technischer medizinischer oder haushälterischer natur, hilft franz, umsorgender grillhofmanager und tiroler landesregierungsmitarbeiter höchstpersönlich.
vergessen hab ich noch den fitnessraum mit den infrarotkabinen zu dessen benutzung wir unter der straffen peace studies pausenstruktur wir zeitlich kaum in der lage sind.

aus diesen verwöhnenden luxusgefielden sind wir am samstag ausgezogen, um hier in der villa blanka ein neues quartier zu finden. die enttäuschung bei den meisten gruppenmitgliedern ist groß. keine spur von alpenländisch- anheimelnder einrichtung, stattdessen ein neubau, große fensterflächen, die räume größer als notwendig, weiße tische, weiße tischtücher, weiße servietten, starr zu modernen gebilden gefaltet, aluminiumbalkongeländer, in den zimmern neonnachttischlampen. wireless lan funkioniert nicht, es gibt nur einen computerraum, und das größte thema, das uns hier begleitet: das essen. die schülerInnen der villa sind auf schweinefleisch spezialisiert. wir bekommen aufgrund der unterschiedlichen kulturkreise und essgewohnheiten und möglicher schweinefleischablehnung die ganze woche vegetarische kost. von musterschülerhafter menuzusammenstellung ist dabei wenig zu merken. gebackene schwammerl, gnoggi, kartoffelgulasch, bärlauchsuppe, gemüselaibchen in unterschiedlichen formen, gebackener tiroler käse natürlich, vegetarische kost wie von fleischköchInnen gekocht, die, ein alternativen suchend, die gleichen zutaten bei der nächsten mahlzeit in anderer form oder panier ver"backt" wiederservieren. besonders kreativ die nachspeisen, pudding diverser geschmacks- und farbrichtungen mit viel gelatine in immer dieselbe form gegossen, einem zylinder, serviert in wackelnder schwabbelnder konsistenz mit einer kleinen frucht - jeden tag eine andere - und einer dekorativen jedoch weniger geschmackvollen soßenverzierung.
dazu kommt dass schülerInnen fürs servieren und kochen zeit brauchen, die mahlzeiten dauern also, besonders die zeit des wartens zwischen den gängen, denn die menge des essens ist nicht sooo viel....

ein großes thema. ich mag die villa! durch die langen essenszeiten ergeben sich gute gespräche, durch den fernen computerraum verbringe ich mehr zeit mit den leuten und mit nachdenken über passiertes, wir sind in fussnähe zum zentrum, ich habe mir eine neue elektrische zahnbürste und endlich wieder eine zeitung gekauft. die zimmer sind groß, die gänge weitläufig. suche ich eine person, treffe ich auf dem weg 3 andere, gehe zwischendurch in andere zimmer, auf die dachterrasse, zur bar, zum getränkeautomaten (alles minutenweit voneinander entfernt..), ein klavier gibt es, auf dem joshi, der im lastwagen lebende nomade (keine ahnung ob er sich als solcher sieht) und ich schon die 2 einzigen 4 händigen stücke die wir beherrschen rauf und runter gespielt haben. für mich kann das gebäude den prozess des gegenseitigen kennen lernens und zusammenwachsens in der gruppe nicht aufhalten, im gegenteil, ich finde ortsveränderungen hilfreich, um gruppenprozesse zu bewegen, zu verändern...

das lustige ist, dass wir nun in der riesengroßen villa einen minikleinen computerraum gefunden haben in dem sich internetfreaks, skyper- und bloggerinnen zusammenfinden, auch leute, die gar nicht internetten sondern einfach lesen, drängen sich dazu, unser italienisch spanischer palestinensischer mitstudent spielt immer wieder sein lieblingslied bella ciao von dem der unzählinge versionen auf seinem computer gespeichert hat. ja lustig. ich geh jetzt wieder ins große zimmer, freu mich auf die lektüre der papers und des standards der mich hoffentlich über das innenpolitische chaos aufs laufende bringen wird...

aktives zuhören

jeden tag starten wir mit 7 minuten active listening und 7 minuten reden über dinge die uns bewegen während unsere active listening übungspartner zuhören. ziel dieses gesprächs ist es gewaltfreie kommunikation zu üben. für mich hat es jedoch auch einen sehr integrativen, persönlichen kommunikativen sinn. die frage dazu lautet: was bewegt mich im moment. ich mag diesen tagesbeginn!

die giraffe im sessel

die peace studies haben eine auszeichnung bekommen! den unesco chair für peace studies!!! verliehen von der österr. unseco kommission am freitag in der offiziellen opening ceremony auf der uni innsbruck. ein schöner abend, sehr feierlich und rührend, unsere organisatoren verdienen voll und ganz den chair meiner meinung nach, es handelt sich dabei wohl um einen wenig greifbaren doch international anerkannten "chair", der die methoden des programms : elicitive conflict transformation und transrational peaces anerkennt! super. war ein großer tag am freitag, viel aufregung, stolz, reden, und dann die beste peace studies party bei der ich jemals war. ja auch parties sind wohl mit 38 leuten lustiger als mit 20...wolfgang dietrich bekam von uns ein t shirt mit einer zeichnung: einer giraffe (das landtier mit dem größten herz - siehe rosenberg gewaltfreie kommunikationsmethode) in einem sessel.. :-) ich hab das einfach so cool gefunden, die symbolik...

so versuchen wir nun die international anerkannten methoden als großherzige giraffenfriedensstudierende weiterzutragen, über unsere eigenen vernunftgrenzen hinwegzusehen, über postmodern verwundenene (verwindete?) analysen drüberzuschreiten, drüber hinauszugehen, unsere eigene perspektive zu erkennen in jedem schritt und standpunkt zu beziehen in den verschiedensten konfliktfeldern... uns selber zu transformieren, mit der situation, dem konflikt zu arbeiten und so auch diesen zu transformieren....soweit zur erklärung der kernkonzepte dieser peace studies.

mitternacht

faszinierend, alle postmodernen philosophen die wir bisher durchgenommen haben, kommen nach dem vielen verwinden von und (ver-) zweifeln an gegebenen strukturen der moderne zu einem punkt wo sie im moment des hier und jetzt aufgehen wollen, ohne alles vernunftgesteuert zu hinterfragen...sie gehen über das postmoderne denken hinaus, wir nennen das dann einen "transrationalen" ansatz...ich finds nur etwas eigenartig, dass es vielen so zu gehen scheint, sie suchen spirituelles, sich auflösendes, identitätenauslöschendes zum zweck eines aufgehen in "einem" leben, außerhalb jeder subjektivität...nietzsche nannte besagten moment "mitternacht"...

...für mich ist es ein lernprozess, viele weltanschauungen nebeneinander,...transrationales würde ich intuition nennen, ein zeichen, das mich zu einer entscheidung führt, zufällige begegnungen, die mich weiterbringen, situationen, die ich scheinbar zuvor geträumt hatte...es existiert mehr als pure vernunft, sicher. trotzdem, meine kritischen gedanken verwinden denkkonzepte, und hören nicht auf mich und die dinge zu analysieren...

in der gegenwart angekommen, nach stressigen suchenden teilweise unsicheren monaten in wien, gehts mir gut, die gruppe ist eine nette, es ist immer was los, spannende leute, wenn ich will finde ich jemanden für ein glas wein, ein gespräch, eine zigarette, eine umarmung, einen spaziergang, zum austauschen und kommentieren über die papers die wir lesen, fern sind wir jedoch vom kleinen familiären gruppengefühl im wintersemester, ....

die wanderung auf die serles!

hey wir haben am sa (in der freizeit) so eine coole bergtour gemacht!!!!!! Wow ich wollte gar nicht mehr herunter vom gipfel, es war fast ein schwindel gefühl, die letzte stunde gings nur über felsen und geröll bergauf! Tw mit stahlseil am felsen zum anhalten, wow, hey so ein gefühl von freiheit von überblick und gradwanderung intensives lebenskribbeln, ein wahnsinn, zu 10. sind wir hinaufgegangen, zwischendurch hat sich meine innere angsthäsin gemeldet, so a la oje ich bin noch nie auf derartige gipfel geklettert ich schaff das doch nicht….aber hey mit hilfe der gruppe geht das alles. So haben die herausforderungen der peace studies begonnen…und gut ist es zu sehen dass ich viel mehr schaffe als ich mir zutraue - peace studies fördert das ja uns an persönliche grenzen zu bringen... In der gruppe geht alles leichter u schritt für schritt u ich werde dann schon sehen wie ich wieder hinunter klettere, vorher einfach auf den aufstieg konzentrieren…echt ein unbeschreibliches gefühl dort oben, meine volle bergfasizination ist hervorgekommen und ich will wieder zurück ich will wieder hinaufgehen u das letzte stück zum gipfel u wieder herunter noch mal u noch mal und mich fast schwebend fühlen, die vogelperspektive oben über die grenzen der berge und hinweg…hmmm.
diesen berg, die „serles“ sehen wir normalerweise von den fenstern unseres zweiten quartiers, (wenn es nicht regnet wie jetzt im moment…) ja, wir sind schon umgezogen, das nomadische sommer peace studies leben hat begonnen, jetzt in der villa blanka, ein bisschen am berg im norden von innsbruck aber in zentrums fussnähe!

nomadisches

in der diskussion der postmoderne sind wir von nietzsche über foucault heute bei gilles deleuze angekommen. foucault setzte sich vor allem mit macht auseinander - macht (kraft) und resistenz (resistance) die allen beziehungen und allem mit dem wir uns in verbindung befinden innewohnen... er sah die menschen der moderne als angepasst erzogenes volk durch institutionen und die gesellschaft. wie in einem panoptikum sind wir ständiger fiktiver bewachung ausgesetzt und deswegen automatisch diszipliniert. ein schrecklicher gedanke. foucault war homosexuell und hatte eine perspektive aus einer marginalisierten gruppe, trotzdem, auch infolgedessen was wir letztes semester über sicherheit und den überwachungsstaat gelernt haben, muss ich ihm schon recht geben. wo ist die freiheit? individualität eine fiktion? ein panoptikum ist ein rundes gefängnis mit einsehbaren zellen an der innenwand, in der mitte ein turm, von dem aus ständig überwachung ausgeübt werden kann.

deleuze sah sich als nomade, nur transpositionen zu beziehen fähig, keine endgültigen standpunkte, keine grundlegende essenz ist möglich in der postmoderne. in diesem nomadinnentum ohne örtliche und wertegebundene stabilität fühle ich mich wohl bzw zieht es mich an, es sagt etwas aus über mein leben, die vielen verschiedenen bereiche und beziehungen die mich definieren, das immer wieder weiter wollen, ständig auf dem weg zu etwas neuem. andererseits ist natürlich in ständigem wandeln und wandern einige stabilität notwendig, so schließt es sich nciht aus für mich...paula, da sie ja meine karawanenvisionen aus den holotropen atemsessions kennt, meinte ich solle jedenfalls nomadisches weiterlesen für das thema meiner masterarbeit, bekam auch schon buchtipps..ja ich schaue mal über welche themen ich im laufe dieses semesters noch stolpere...

4. Juli 2008

afrika seminar

sehr glücklich bin ich über ein andered neu gestaltetes modul, und zwar wird die hälfte der gruppe gleich nach dem un training beim bundesheer ein afrika seminar mit einem afrikanisch-hamburger professor mitmachen . und ich bin dabei, jipiiiee (anstatt , wie die andere gruppenhälfte ins native spirit camp zu fahren) ....irgendwie gruppendynamisch politische konflikte am afrikanischen kontinent betrachten...freu mich :-) ..also bleiben mir diesmal gebärmutterschwitzhütten und dergleichen erspart...naja um die naturerfahrung trotzdem dabei zu haben wollen nora und ich schon längst draußen schlafen, leider macht uns der regen bisher immer einen strich durch die pläne...

morgen gibts nach dem querlesen unserer arbeiten einen gastvortrag von wolfgang sachs u dann die offizielle opening ceremony....

3. Juli 2008

regenbogen

eine vielfältige internationale gruppe, verrückte regenfrisbeespiele, regenbogentänze...das gruppenfeeling startet schon sehr vielversprechend. honeymoonphase würde wolfgang dietrich sagen (das impliziert schließlich dass wir auch wieder in die crash- und die chaos gruppenphase durchleben werden..und natürlich auch alle anderen danach...), ja spannend.

gestern war ein supertag, bin wieder da u voller energie (wobei heute zwischendurch zwei stunden geschlafen..) ein sehr gutes interessantes semester hat begonnen! um einiges dynamischer noch als das vorige, nicht nur weil wir jetzt zu 38. sind, sondern auch wegen flexibel gestalteter vorlesungen, wir haben mehr wahlmöglichkeiten, können auch kurse wechseln, die gruppe wird immer wieder neu zusammengewürfelt...

so geh ich derzeit je einen halbtag zu norbert in die postmodernity-vorlesung, die eher gefährdet ist in eine zweiflerisch postmoderne diskussion auszuarten, ja super, wir besprechen die konzepte postmoderner philosophen, wollten heute nietsche besprechen, zu dem wir jedoch vor lauter diskussion über den postmodernen zweifel an sich nicht gekommen sind. ich finds spannend...

den anderen halben tag ist crossreading, wir durchleuchten wieder die papers unserer kollegInnen, anstrengend aber eine gute methode um alle kennenzulernen...
abends sitzen wir irgendwo in den gemeinschaftsräumen oder in den pausen zwischendurch draußen und lesen oder kommentieren mehr als lesen...lustig war das grade...habe zb. gelesen dass ubuntu in einer sprache in tansania gemeinschaftliche arbeit bedeutet...ubuntu ist ja das opensourcecomputerprogramm..was ich da so alles erfahre...

ansonsten genieße ich die umwerfende bergsicht und das gute essen..soweit zeit dafür ist...
na gut ich schreib bald mehr, soweit ein kurzes blitzlicht...

1. Juli 2008

wartend in den startlöchern...

liebe alle wartende auf neues geblogtes...es ist noch am anfang, quasi in den startlöchern. im moment viel wiederholung, einiges an wow-effekten ist beim zweiten mal gelinder, was nicht heißt dass ich mich fadisiere, das programm ist dicht.
das neue sind die leute!!! eine gruppe von 38 sind wir, und eine sehr coole diskussionsfreudige gruppe. im moment diskutieren wir eben dinge die für mich voriges semester neu waren u jetzt fehlt noch ein bisschen diese spannung um mich da hineinzubegeben in die diskussionsräume...schön wars alle wiederzutreffen fühlte mich von anfang an sehr zu hause.
und ja müde war ich nach dem vollen wochenende, attac klausur, party, hochzeit, sehr super alles, aber brauche noch zeit um anzukommen. insoferne ein paar tage zum eingewöhnen, auch gut..

gestern abend eine wiederholung der gewaltfreien kommunikationsmethode nach rosenberg, siehe einen frühen eintrag anfang jänner. ab morgen wird wieder papers gefeedbackt mit giraffenpuppen und wolfsohren und so weiter (zur erinnerung: die giraffe ist das landtier mit dem größten herz..)
heute den ganzen tag wolfgang dietrichs zusammenschau-überblicksweltgeschichtetheorien, super natürlich, aber eben wie gesagt nicht neu jetzt mehr für mich...

na gut ich werde dann lesen bin morgen gleich dran um feedback zu geben, u außerdem zum moderieren...und morgen gehts dann auch los mit den postmodernen tiefergehenden zweiflerischen theorien über die ich mich schon sehr freue!