15. Februar 2009

straßenmusik

und wieder ein musiktipp...gestern eine nette band in der innsbrucker innenstadt getroffen
www.philadelphia-band.com

13. Februar 2009

schneeflockengrüße

juhuuu, seminar geschafft. zeit für prinzessinnenschlaf, lang frühstücken, paper schreiben im kaffeehaus oder hier im grillhof... valentinstagslieder singen.
und: nächste woche fahren wir nach salzburg zum holotropen atmen.
zwischen sommerakademieortskrise, professorverabschiedungstänzen, finanzantragsfertigstellung hinaus ins schneeflockengestöber voller lieder im kopf...wieder da.
freue mich auf mein nächstes halbes jahr in wien mit zeit zum lesen was ich schon immer lesen wollte schreiben was ich schon immer schreiben wollte, leute besuchen die ich schon lange besuchen will... und denke mir dass ich nicht mehr geld brauche dass ich mir keine sorgen machen muss, ich habe viele freunde viele möglichkeiten und alles zukunftsgute beginnt sowieso schon jetzt im moment. meine kreativität ist ja da und ich werde sowieso immer was spannendes zu tun finden und musik u liebe leute um mich...friedvolle schneeflockengrüße hinaus in alle weißgrauen winterwelten...

12. Februar 2009

kleine prinzessin

neben meinen vielen namen und namensabkürzungen die ich als langnamige elisabeth bekomme hab ich in den letzten wochen von meinen mitstudierenden einen neuen erhalten: der kleine prinz. in anderen sprachen little prince, principito, urine wangja (das ist koreanisch). ganz abgesehen von seiner männlichkeit fühle ich mich überaus geehrt durch den namen. als prinzinnenhaft in den augen meiner kollegInnen definierten mich meine langen spaziergänge in blauem mantel und gelber haube, die mich schweben machen. anlass genug mir zu überlegen was das märchen des kleinen prinzen für mich bedeutet. ich habe nachgelesen, von erwachsenen mit fixen vorstellungen von hüten, elefanten und schafen. über die reise des kleinen prinzen die ihn auf seltsame planeten führte. und darüber dass er auf der erde menschen suchte, freunde. und die antwort die er bekam vom kleinen fuchs: du siehst mit dem herzen. alles andere ist unsichtbar. und: du brauchst zeit um mit dem herzen zu sehen. freundschaft entwickelt sich mit der zeit und durch hinschauen - mit dem herzen – und durch dabei sein. der wille sich „zähmen“ zu lassen ist dazu voraussetzung.

ich mag das wort zähmen nicht. es klingt nach haustieren und nach einschränkungen. ich gebe antoine de sainte exupery recht darin dass zeitliches und empathisches engagement voraussetzung ist um freunde zu finden. oder einfach „da sein“ immer zur gleichen zeit. ich denke dass „da sein“ in der gruppe wesentlich ist um freunde zu finden. auch „da sein“ wenn ich mich nicht so wohl fühle. „da sein“ mit all meinen zweifeln und unsicherheiten. mit meiner nachdenklichen besorgnis rund um das gruppengeschehen und mit meiner besorgnis um andere menschen. kein grund mich darin zu verlieren, mich hinter anderen, oder gar in anderen zu verstecken! sobald ich nicht mehr da bin kann ich keinen platz einnehmen etwa weil ich von planet zu planet reise oder weil ich prinzessinnenmäßig über dem boden schwebe ohne mich festlegen zu wollen, ohne mich tatsächlich auseinandersetzen zu wollen mit den spannungen in der gruppe, mit dominanten persönlichkeiten, und mit meinen eigenen reaktionen auf mitstudierende.

sobald ich nicht mehr da bin können mich andere nicht gern haben, ich stehe nicht zur verfügung für beziehungen. sie betreffen mich nicht. ich bin abgeschottet versteckt hinterm vorhang, wartend auf bessere bedingungen und freundlichere gesichter die auf mich warten. nur, es wartet niemand. denn jedeR ist auf ihre/seine weise reisend unterwegs zwischen den planeten der identitäten, wenn auch innerhalb des glaskugel-exils das die peacestudies bieten.da zu sein ist meine erste verantwortung. auch wenn ich träume, wenn ich mich zurückziehe. träumen ist meine entscheidung, da sein ist meine entscheidung. und da sein ist voraussetzung für gruppenmitgestaltung. für die anwendung elizitiver methoden, die wir bei den peace studies lernen.
(aus meinem reflexionsbericht für modul 3)

zusammengerauft

...um anzuschließen an meine abhandlung über die dominanz möchte ich festhalten
- den dominierenden personen ist es in ihrer rolle selber nicht gut gegangen, und auch einem großteil der gruppe nicht...
- diese woche haben wir wieder alle die diskussionen mehr in die hand genommen und uns richtig gut gehalten, die fronten sind aufgelöst (bzw immer veränderbar), es gibt kaum mehr anschuldigungen u versteckte aggressionen
- zwischendurch in den pausen, an den abenden passierten und passieren viele kleine gespräche, umarmungen, andere versöhnliche gesten zwischen allen...
- wir haben ein gruppenklima erreicht in dem jedeR jederzeit alle meinungen ausdrücken & kontroverse statements vorbringen kann, auch direkte kritik an der diskussionsweise (meiner meinung nach...)
- die gruppe ist einfach nicht so eine kuschelgruppe, schließlich habe ich das in den letzten semestern kritisiert, und plötzlich fehlt es mir doch :-(
- außerdem glaube ich dass es doch zu einem gutteil am gruppen-interesse oder nicht-interesse an den laufenden inhalten liegt wie der diskussionsprozess abläuft, und, nicht nur an den inhalten sondern auch an der moderation, die der professor kaum in die hand genommen hat.

seminarzeit

ich habs genossen meine präsentation vorzubereiten und zu halten diese woche, einige der minuten in denen ich richtig hier und jetzt war während der zwei seminarwochen. zwischendurch fühlte ich mich als verschwendete ich zeit, als wäre ich abgeschweift in ferne gruppenanalysegedanken wobei ich am liebsten sowieso schon weg wollte...abends laufen und zimmerzusammensitzen ..irgendwie waren das keine sehr inspirierenden wochen. weder das thema packte mich so, noch die gruppendiskussionen, noch schaffte ich es selber voll anteil zu nehmen an dem was hier passierte. schade. das seminar bestand aus 2x3 h vorlesung jeden tag und diese woche hielten wir nacheinander allein(!) je eine präsentation (das sind insgesamt 30!) über je einen artikel in dem reader. die artikelzusammenstellung ist übrigens superspannend!!! amartya sen, khatami, arundhati roy, huntington, ---echt autorInnen von denen ich mehr wissen wollte und will. jedoch fand ich die unterrichtsform nicht ansprechend. einige der präsentationen waren spannend aber oft fand ich es mühsam zu folgen.
liegt es an mir wenn ich gelangweilt bin? wenn ich es nicht schaffe den inhalten zu folgen? ich denke teilweise. wahrscheinlich sind meine erwartungen nach den 2 1/2 peace study semestern haushoch und unerfüllbar, andererseits ertappe ich mich bei unruhigen zukunftsgedanken und eben den beschriebenen gruppendynamikanalysen...

gewaltfrei? entwickelt?

geärgert hat mich diese woche die definition von gewaltfreiheit unseres professors. die frage war unter anderem ob jener journalist der george bush mit schuhen bewarf gewaltvoll handelte oder nicht...(er wurde nach dem werfen seines schuhs niedergeschlagen und ist seither seit zwei jahren in gefängnis, angeblich sogar gefoltert..). in der weiteren diskussion meinte er, gewalt sei immer offensiv, also wäre implizit jeder akt der selbstverteidigung, auch wenn bewaffnet, gewaltlos!

oft mag die grenze wo die gewalt beginnt schwer zu definieren sein. jedoch deprimiert mich diese definition der gewaltlosigkeit überaus. warum studiere ich hier, mache mir gedanken über meine gedanken über meine sprache über die zusammenarbeit in der gruppe? wozu üben wir wochenlang giraffenfeedback ...um dann eine art der gewaltlosigkeit zu erreichen, die mit selbstverteidigung gleichzusetzen ist? sicher nicht! dabei habe ich einen revolutionäreren anspruch. und ich denke dieses peace studie programm hat den auch!

ein anderer punkt in dem ich ständig anderer meinung war betraf demokratisierung und modernisierung als lösungsvorschläge für muslimische gesellschaften. auf diese weise einfach zu undifferenziert. wir brauchen entwicklung! bildung! muslimische gesellschaften sind - bis auf wenige eliten - ungebildet, sagt unser professor. im moment blühen konservative koranschulen, die koran-interpretationen lehren anstatt allgemeinbildung...ja das mag stimmen, trotzdem waren mir viele der kommentare viel zu generell und ich finde es schwer ein derartiges bild über muslimische gesellschaften generell hinzunehmen. will das nicht. entwicklung als schlagwort zu akzeptieren, als lösungsansatz für pakistan (zb) finde ich nach all den kritischen auseinandersetzungen und vor allem innerhalb dieses studiums nicht möglich. nein danke.

was gut war und wir viel besprochen haben war die kritik an der aufrüstung, an den atomwaffen, und die rolle von ngos in der anti-nuclearwaffenbewegung. jaja, es waren einige themen ganz interessant, mein referatsthema war migration..

hundebabies & eisige kälte

...gleich unter dem artikel mit den 26 armen schutzsuchenden welpen, heldenhaft gerettet von der tiroler polizei, einige peace students zusammengekauert im schnee bedroht von vermummten kerlen mit gewehren: titel: bundesheer trainert un soldaten in eisiger kälte. tiroler kronenzeitung, 11.2.09, seite 7. das gab einige aufruhr. auf unserer bundesheerwoche war eine jounalistin mit dabei, sie wollte für die wochenendbeilage der krone einen netten bericht über unser mission training beim bundesheer machen. stattdessen erschien der bericht mittwochs u hört sich an, als wären wir un-soldatInnen die im tiroler hochgebirge bei eisiger kälte schikaniert wurden in vorbereitung auf unesco missions - die es gar nicht gibt.

ich kann dazu nur sagen: das training beim bundesheer ist einer der höhepunkte in der peace study ausbildung. logistisch wahnsinnig gut geplant und wir sind dort herzlich und bestens aufgehoben. herzlichen dank major general bauer, major elmer und major rott :-)

5. Februar 2009

gatschlaufen im friling

hab ich schon erzählt dass der frühling da ist? vielleicht deswegen weil ich haare geschnitten habe? naja...ich will ja nicht gleich meinen beeinflussungsgrad auf natur-u gruppenereignisse überschätzen :-)
...jedenfalls schmilzt der schnee und bläst der wind und geht die erde auf und spritzt der gatsch unter meinen laufschuhen. ja ich hab wieder energie zum laufen und zum schreiben. verbringe einige zeit in der sonne. und das tut gut. bringt ersehnte erleichterung und gutes auspowern nach dem langen grüblerischen sitzen und selbstzweiflerischem reflektieren.

hier ein link zu meinem lieblingsfrühlingslied von pallawatsch...
http://www.myspace.com/pallawatschklez
mayn friling, das vierte in der liste meine ich...

rotweintiefe & neues glück

juhu, ich bin wieder euphorisch. kleine zellen von gruppenglück sind gesät, annäherungsversuche an personen die ich als störend wahrgenommen habe. jane hat während des abendessens mindestens 15 minuten über ihre schwangerschaft gesprochen. ich bin baff. schreiben wirkt und reden wirkt u aufmersam sein. und vor allem guter wille.
jetzt einiger wein und gute gespräche. norbert sagt die politischen aufstellungen letzte woche sind nicht vollkommen schief gelaufen sondern haben eben das ergebnis erzielt wie vorgesehen nämlich gruppenprozesse sichtbar zu machen. ja da geb ich ihm recht. auch wenn ich eventuell die einzige bzw unter den wenigen personen war die einige der aufstellungen jedenfalls ernst genommen haben und mich tiefgehendst damit auseinandergesetzt habe was in der gruppe passiert, so haben doch alle voll anteil genommen am gruppenprozess. hm ja eventuell war es so gedacht u das hat all mein nachdenken ausgelöst, respekt.

ein wirres studium, chaosphase, keine zufälle. systemisch gesehen gibt es keine zufälle nur selbstverantwortliche entscheidungen und sich gegenseitig bedingende prozesse...das passt schon so. ich war zwar die letzten tage frustriert über die gruppe bzw das nicht-gruppengefühl, andererseits gab es so viele nachdenkanstöße wie schon lange nicht. offensichtlich werde ich gefordert schon weil ich bereit bin gefordert zu werden. andernfalls wäre es sowieso langweilig.
jetzt noch ein kurzer zimmergutenachtumtrunk mit ebendiesen positiven gruppen gesprächen damit meine ich dass wir beschlossen den prozess und die tage hier aktiv in eine richtung zu gestalten die mehr tiefe in den gruppenbeziehungen zulässt schon allein deshalb weil wir selber offen sind für die tiefe. und schon tagsüber gute gespräche.
wow. ich bin sehr beeindruckt und glaube wieder dass ich echt was verändern kann. weil das kann ich.
wuahey!!!!
so sei es.

über die dominanz

es ist für mich außerordentlich schwierig mit sehr dominanten persönlichkeiten umzugehen. ich schwanke in diesen fällen wirklich zwischen innerlicher wut, ignoranz, offenem konflikt und der tatsache einfach zu denken ich bin nicht auf dem richtigen weg, u lass mich von dominanz verdrängen. warum? zeit für widerstand!
in unserer peacegruppe sehe ich mich/wir uns in einer ganz und gar ncith friedvollen situation, gesetzt den fall dass ich friedvoll wenigstens zu einem kleinen teil mit ausgeglichen beschreiben würde. ein raum in dem jede und jeder gleich viel sichtbar wird und anteil haben darf und ausdruck finden darf für persönlichekeit, anliegen, verrücktheiten, umarmungen, und dafür respekt und aufmerksamkeit bekommt. bei uns jedoch dominiert eine - zwei personen ganz furchtbar die ganze gruppe. das ganz furchtbar ist jetzt natürlich eine wertung, da ich selber von dieser dominanz-situation betroffen bin ist es jedoch schwer das außer acht zu lassen. natürlich habe ich eine position. ich sehe unsere nette liebe peacegruppe dominiert von 2 frauen, tw ist es auch nur eine die die andere mitzieht. wir sind so eine starke gruppe! erst letzte woche haben wir bewiesen dass wir stopp sagen wenn es uns nicht mehr passt, dass wir zusammenhalten wenn es jemandem in der gruppe nicht gut geht. natürlich, die dominante person ist teil der gruppe, außerordentlich witzig intelligent und wahrscheinlich einfach ein wenig schneller im formulieren ihrer statements und positionen als wir anderen. und: sie ist sich immer sicher diese nach außen tragen zu wollen. was auch immer. wir erfahren sehr viel von ihr. viel themenbezogenes, vieles das sie gelesen u erlebt hat, aber auch zwischenstatements über erfahrungen, lautstark ausgedrückt ihre meinung, sehr dirket, was leicht als anschuldigung empfunden werden kann.
und ich, tendiere zu überlegen in meinem kopf vorzuformulieren wenn ich etwas kritisiere, diskutiere, am liebsten ist mir die schriftlicher form da diese eine korrekturmöglichkeit, eine reformulierungsmöglichkeit vor dem abschicken einräumt...

tatsache ist diese dominanzsituationen im klassenraum sind gleichbleibend, die redezeiten wirklcih wirklich ungleich verteilt. den ansatz der professorInnen jedeR von uns den platz zu geben den er/sie braucht finde ich in diesem fall gut. es ist im prinzip nicht das was ich im klassischen sinne als moderation verstehen würde.
tatsache ist auch dass der ärger in vielen personen in der gruppe steigt, einfach über die ausdrucksweise, über die tatsache dass diese person zuviel redezeit in anspruch nimmt. jedenfalls ein ausmaß das in der geteilten gruppenwahrnehmung als zuviel empfunden wird.

ich fühle dass dieser ärger in vielen von uns schwelt und wartet dass er zu getuschel und ungerechten schuldzuweisungen führt. ich spüre eine spannung in der gruppe. ich möchte auch die dominanten personen in der gruppe als teil sehen, sie nicht anprangern, sie verstehen. ich weiß dass eine von ihnen jedenfalls ganz ganz sensibel auf kritik reagiert dass sie tagelang schmollt auch wenns nur um kritik an ihrem paper geht. ich denke dass sie mit der eigenschaft soviel raum in gruppen einzunehmen keineswegs im frieden ist, noch kann ich sagen ob sie sich dessen bewusst ist.

was kann ich tun? integrativseminar für alle einberufen? wo wir alle gemeinsam sagen hey uns ist die situation wichtig wie arbeiten wir damit was tun wir um wieder eine peace gruppe zu werden? dann kann es leicht passieren dass anschuldigungen hin und her geworfen werden, im prinzip ist ziemlich klar dass die dominante person in ein eck gedrängt wird, und wir uns eventuell stärker fühlen. ich würde trotzdem gern eine runde machen in der jede und jeder sagt was sie/er an der gruppensituation verbesserungswürdig findet.

hm, für den moment hab hab beschlossen, ich rede zuerst direkt mit der person die meiner meinung nach viel von dieser situation auslöst. dann nehm ich verstärkt meine verantwortung der wahrnehmung wahr und versuche diese so zu verändern dass ich die situation anders sehe...ob das möglich ist? ich dnek mir es sind so viele liebe leute hier u irgendwie komme ich nicht dazu das zu genießen weil ich ständig mich mit derlei gruppen-dingen befasse...uff. ja selber schuld. hm es ist jedenfalls thema und gestern das offizielle integrativseminar war echt das schlechteste der integrativseminare das ich erlebt habe in dem sinn dass ich die gruppe sehr gespalten gesehn habe....

ja so ist das hier sind wir zum konflikte lösen oder? ich hätte doch gern harmonie und honeymoon, jetzt doch. es fehlen echt ein paar voll wichtige leute von letztem jahr die dieses gefühl immer vermittelten. gut, die sind weg.

zurück zu den dominanzsituationen will ich noch festhalten dass es mich ja schon stört wenn jemand sich in meinen arbeitsbereich offensichtlich einmischt oder zum beispiel mitreden will ob ich das fiedensstudium mache oder nciht. ich will so selbstbestimmt sein und ich will dass es auch andere sein können. ich will ncith zulassen dass der raum zum selbst-ausdruck in einer gruppe so ungleich verteilt ist!!!!

folglich sehe ich mich nie und nimmer befugt mich in eine dominierende position zu begeben, das mache ich nicht als ältere schwester, als freundin als arbeitskollegin, nie will ich jemanden einschränken, nie mich selber in eine höhere position stellen. wenn es so wird dass ich in gruppen "zu stark" erscheine habe ich kein gutes gefühl. das muss ich nicht sein ich bin genauso stark wie jedeR andere, ich glaube an gruppenschwärmen ich glaube dass wir alle etwas beitragen. ich bin nicht diejenige die mehr sagen will damit die person sich eher zurückzieht, ich bin nicht die stirnbieterin. was ich aber sein kann ist moderatorin, friedensarbeiterin, vermittlerin, aufzeigerin von schwierigen situationen...damit kann ich arbeiten...

tja wer weiß ob das was bringt dass ich das hier schreibe...vielleicht arbeitet ja der luftleere internetweiterverbreitungsraum für mich....

weitergetragen

liebe leserInnen manchmal bin ich gestärkt und beeindruckt wohin diese gebloggten worte gelangen und wie sie ihre wege nehmen durch gedankenwindungen und gespräche. auch wenn sie nur meine einzelne perspektive widerspiegeln. da wären wir wieder bei den schmetterlingsflügelschlägen die frühlingswinde auszulösen vermögen oder viel stärkere. ich kann wohl schreibend mehr bewirken als gedacht. ja und zum schreiben gibts genug anlass...

4. Februar 2009

singende soldaten

wenn friedensstudierende soldaten treffen passiert sowas wie ein gegenseitiger kulturaustausch. natürlich müssen wir uns an die arbeits-und essenszeiten beim bundesheer anpassen (dort essen wir um 7, 12, und 16 uhr), natürlich müssen wir lange powerpointpräsentationen über uns ergehen lassen, viele abkürzungen lernen, im prinzip eine ganz neue sprache. außerdem wird die gruppenstruktur an armeestrukturen angepasst, es gibt kommandantInnen und eben unser drittsemestriges leitungsteam, das für die übung noch einmal eine spezielle verantwortung hatte.
die soldaten finden es großteils sehr nett mit uns zu interagieren, natürlich lässt sich eine gruppe peace students nicht in ein paar tagen völlig umdrehen. die bundesheerler haben in den letzten jahren und auch heuer echt eine herausforderung gemeistert, unsere fragen beantwortet, unsere umarmungen akzeptiert, unsere kreative denkweise, die buntheit, sogar die englische sprache als kommunikationsmittel.
es ist wirlich total schön zu sehen wie wir mit den soldaten auskommen und auch wie wir sie rühren können und es einfach durch diese menschlichkeit ein so tolles training wird. am letzten abend haben zwei der majors mit uns gesungen und selber gitarre gespielt...ein echtes highlight.

große nasen & neue perspektiven

natürlich passiert auch viel lustiges. heute beim mittagessen zum beispiel erläuterte unser koreanischer kollege xang hun sein problem keine freundin zu finden. xang hun verbringt jede nach in lokalen und nachtklubs in innsbruck in der hoffnung dort true love über den weg zu laufen. was ihm dabei im weg steht ist seiner meinung nach seine kleine nase. er hat eine theorie die auf unendlich vielen erfahrungen beruht wonach österreichische frauen nur südländisch aussehende männer mit dunkler haut, dichten augenbrauen und großen nasen mögen. joanne, joschi und ich taten unser bestes ihm diese einschränkende perspektive auf das thema zu ver-rücken, aber keine chance. xang hun hat sogar eine außerordentlich coole asiatische nase was er uns einfach nicht glaubte. (ich habe mich noch nie im leben in jemanden verliebt aufgrund seiner nase, trotzdem sei das hier fairerweise festgehalten). xang isst außerdem 30 eier pro tag und ist sehr bedacht auf sein körperliche fitness, er hat sogar in der army mit wasserkübeln armtraining gemacht...
ist doch gut zu sehen dass wir alle unsere peace studie zeit hier so unterschiedlich erleben...

muslimisches seminar

inhaltlich widmen wir uns muslimischen gesellschaften. ein sehr netter professor aus pakistan mit einer angenehm langsamen art u starkem indischen akzent gibt uns verschiedene außen-sichten auf muslimische gesellschaften. meiner meinung nach bewegt sich das ja noch sehr im allgemeinen bereich, viele der diskutierten fragen sind sehr sehr verallgemeinernd, ja ich bin gespannt ob seine spezifische perspektive noch eine rolle im unterricht spielen wird oder ob er das thema einfach von so unterschiedlichen seiten zu beleuchten versucht. grundsätzlich haben alle fragen zu islam, koran, muslimische gesellschaftsstrukturen platz. wir reden über kopftuchdebatten genauso wie über mohammed und den nachfolgestreit der schiiten versus sunniten.
neben seinem vortrag und präsentationen von studierenden gibts jeden nachmittag einen diskussionsworkshop in dem wir in kleingruppen verschiedene - sehr allgemeine - fragestellungen diskutieren. ich finde das eine nette lernform. in unserer gesamtgruppe hat circa ein drittel muslimischen hintergrund auf die eine oder andere weise. heute war asel in meiner kleingruppe und erzählte von kirgisien wo nach zerfall der sowjetunion konservative muslimische sowie christliche strömungen sehr wichtig wurden (-ich nehme an nicht nur konservative).
was wir außerdem tun ist länderpräsentationen von muslimisch dominierten ländern vorbereiten. heute standen indonesien, malaysien und brunei auf dem programm. sehr interessant, ich denke brunei ist eine steueroase darum hatte ich davon gehört. niemand zahlt dort steuern weil die nationalen einnahmen durch ölverkauf so hoch sind. die bevölkerung von brunei beträgt insgesamt etwas mehr als 300.000 leute.

3. Februar 2009

alles was ich mir wünsche

trotz aller überladung übergrenzung übergruppung sei an dieser stelle festgehalten dass ich jederzeit in die sauna gehen kann, jederzeit zwischen den wundervollen bergen über die schneefelder spazieren zu kopfhörermusik tanzen, dass ich jederzeit umarmungen kriegen, gutes essen sowieso, in meinem flauschigen grillhofbett zuflucht suchen kann. das ist ja keine schlechte ausgangsposition soweit. die letzten einträge sollen nicht selbstmitleidig klingen, im gegenteil selbstverantwortlich. nach der letzten woche waren die gespräche mit den kollegInnen besonders gut und wichtig. ich weiß dass viele menschen die mir wichtig sind, hier mit mir studieren...

heldin.

erstaussprecherin. wortgrenzschreiberin. energiegeladen, konfliktsuchend, wie kann ich mir anmaßen fragen worte wutausdrücke im namen der gruppe auszusprechen?
nicht in meiner befugnis.

jetzt schwach zerknirscht zerquetscht zwischen den eigenen zeilen die zu eng gewählt, die keinen platz lassen für interpretationen und ausfluchtsversuche.

zu verwegen gewesen
ich sollte lieber lieben lernen
anstatt worte wie waffen den andern vor den kopf zu werfen
von ihnen erwarten was zu ändern aber ändern muss ich mich selbst
also ändere lerne lieben u flirten u warum nicht auch mal blümchen pflegen so ein bisschen süßer duft täte mir doch sicher gut.

bin ich in der beschäftigung mit der sprache an einem punkt an dem ich diese grundsätzlich hinterfragen muss? Hinter frageintentionen schauen. wortwirkung vorausprüfen. Wenn ich sprache gebrauche um andere zu verletzen verdient sie kein pünktchen kein zeichen kein satzfragment. Nicht einmal zeilenzwischenraum der ja sowieso schon da ist noch vor den gedachten zeilen.
verantwortung. ich habe kein recht anderen vorzuwerfen sie wären jemandem zu nahe
weil ich doch selber in sehnsucht
mich wütend worte werfend
verstecke hinter einer analytischen mauer aus geraden zeichen die schwingungen verbergen und mich selbst schützen verstecken
heldinnenhaft buchstaben aneinanderreihend
nebeneinandergedacht sorgfältig reflektiert ausformuliert
zu früh ausgesprochen zu direkt geschrieben liebesbriefe und fragebriefe
mein herz liegt nicht auf der zunge und in den satzfragmenten zwischen den zähnen die worte wie messer verletzend mit zuviel kraft
erwartungsfragen einschätzungsfragen
liebesworte wutworte
zuviel energie hab ich - zerstörungspotential für die gruppe, für mich selbst
heldinnenhaftes liegt auf der zunge
und in den tippselfingerkuppeln voller romanstoffgewebe und gedichtkribbelnerven
doch weder dort mein herz noch in den buchstaben
sondern zwischen den zeilen
was mir wirklich wichtig ist kann nicht so einfach ausgesprochen werden das muss ich erst entdecken und den raum dafür finden
getanzten buchstabenlosen zwischenzeilenraum

ich werde das noch lernen den umgang mit der sprache was ich sagen will und mich stark macht oder was ich sage nur um stark zu sein u dann mich schwach zurücklässt weil das gespräch zerstört die gesprächspartnerInnen verärgert zur rechtfertigung gezwungen
meine fragen sind nicht einfach
und wehe dem der keine antwort weiß
ich heldin werds ihm zeigen
mit geschickten formulierungen die auch anschuldigungen sind
ich die ich sie frage habe schließlich recht.

momentan will ich gern verschwinden zischen den zeilen.
im getanzten raum dort wo mein herz wartet und sagt
verzeiht!!!!!

arbeitskreisen

ich mag meine arbeit bei enchada wirklich sehr. hab den entwicklungpspolitischen arbeitskreis am wochenende sehr genossen. einige kreative leute, freundinnen, die mir soo ähnlich sind. ein gutes gefühl ein kleiner kreis kreativer menschen, die immer neues suchen, und gemeinsam projekte umsetzen wollen...wo nehme ich nur die energie her mir zu überlegen was danach kommen kann? bzw wie ich neben meinen verbleibenden 20 h enchadaarbeit die mich einkommensmäßig unter die armutsgrenze bringen weiteres aufbaue, finanzen aufstelle, idealerweise für masterarbeisprojekte...

zwischendurch beschäftigen mich feuerwehrerfahrungen, wache in der nacht schreiend auf weil ich glaube ich bin wieder in dem kellerloch eingeschlossen, in dem wir ein in einer übung bei der feuerwehr waren. im prinzip gehts bei diesen übungen darum an die eigenen grenzen zu stoßen und ängste zu überwinden. das gute ist ich weiß jetzt mehr übers österreichische feuerwehrsystem, über diverse arten von bränden, und kann außerdem einen feuerlöscher bedienen.

ich lerne viel, keine frage. ist es in diesem semester emotionales lernen, oder gehts einfach darum zu sagen hier ist meine grenze ich kann euch nicht alle so nah an mich heranlassen. stopp.
hab einen text geschrieben, irgendwie zerstörerisch, darüber wie ich das gefühl hatte letzte woche gehandelt gesprochen u geschrieben zu haben...klingt das alles allzu trist? im grunde viele viele dinge die ich so gern tu und gern mag nur einfach zu viele davon...

lagerkollerblitzlichter

mir ist das zuviel. bin total müde und ausgelaugt. ich nehme das alles zu ernst dieses semester. sogar meine headquarterverantwortung im bundesheertraining. einzig dass ich keinen helm aufhatte, sondern meine gelbe haube. kleiner ziviler ungehorsam am rande. ich wünsche mir leichtherzigkeit von den zehenspitzen bis in meine kurzen haarsträhnchen. der frühling ist nicht weit. aber auch gelbe hauben und kurze haare scheinen noch nicht zu wirken.

was alles passiert ist:
bundesheerwoche, intensivst, wir als hq, sozusagen leitungsteam, mit persönlichem training von major rott. wir durften bestimmen wie wir auf situationen reagieren u wohin wir die einzelnen gruppen auf missionen schicken. dann rotes kreuz training, feuerwehr training, und politische aufstellungen. letzteres seminar stellte eine herausforderung in sich dar, wir hatten einen riesenkonflikt mit der professorin, brachen eine aufstellung ab, diskutierten es lang und breit. das seminar an sich hatte nicht funktioniert, die hälfte der gruppe verstand die methode gar nicht, und so weiter. es eskalierte jedenfalls am freitag und trotz versöhnung danach blieb ich nachdenklich u reuevoll ...

ich hatte eine intensive emaildiskussion mit wolfgang über seine art mit frauen umzugehen. er antwortete so offen und ausführlich, das thema beschäftigte mich schon lang weils eine auswirkung auf die gruppe hat, trotzdem wars jetzt zu intensiv und im prinzip bin ich fragenderweise in bereiche eingedrungen die mich nix angehen.
der freund einer kollegin hat krebs, sie ist ihn besuchen gefahren, wollte im prinzip nicht weg von hier, jetzt ist unklar ob sie dieses semester noch zurückkommt. valeries onkel starb, als vierter in der familie in den letzten zwei jahren. jane ist schwanger von adam. niemand spricht darüber. adam gibt keine weitere auskunft über irgendwelche pläne, gefühle, ...ich bin ratlos wie wir mit dem thema weiterhin in der gruppe umzugehen außer die beiden zu unterstützen und nicht weiter nachzufragen.

ich fühl mich zu nahe an den peace studies, eingetaucht in die gruppe, und das obwohl ich das ganze wochenende weg war. bin in der mitte dieser gruppendynamik, irgendwie eingeschlossen, sie nagt u zehrt, und ich will am liebsten einfach ausbrechen. 2 wochen ungezwungen zu zweit oder jedenfalls mit weniger menschen durch marokko oder sonstwohin reisen. schaffe es nicht ein einziges mail zu beantworten, momentan 600 unbeantwortete mails...finanzanträge die liegenbleiben, benefizfestflyer, undsoweiter. das geht einfach grade nicht...ich schlafe jetzt weiter...sind ja nur mehr 3 wochen, mein geliebtes studium, warum nur jetzt so zwiegespalten energielos...habe ich fieber?