9. März 2009

männer-frauen reflexion die zweite

ich bin ein bisschen eifersüchtig wenn ich daran denke wie viel joschi geliebt und beachtet wurde. ja ich habe joschi wirklich wirklich sehr sehr gern und könnte das auch alles mit ihm besprechen (?ich kann mich im moment nicht errinnern ob wir es besprochen haben…). kaum sagte joschi etwas erntete er lachen, zuspruch, begeisterung. alle seine ideen kamen gut an. ich weiß das liegt auch am engagement mit dem er im letzten semester präsent war. dennoch: ohne so viele frauen-unterstützerinnen hätte sich das nicht so stark bemerkbar gemacht. soweit meine these. chris erntete viel lächeln und beifall von uns. adam mit seinen konservativen positionen war außerordentlich akzeptiert. und hätte je eine frau soviel aufmerksamkeit bekommen als chief of staff beim bundesheer wie ronny sie bekam? zum beispiel wurde alev die die peace studies so liebte und öfters im mittelpunkt stand in den vergangenen semestern wurde ständig angefeindet und eifersüchtig betrachtet – besonders von frauen!
und chang hun! immer wenn chang hun auf einem foto war brach ein großteil der gruppe in begeisterungsstürme aus. ich finde diese fotoschaudynamik ausgesprochen polarisierend und halte sie meistens nicht gut aus. eventuell auch weil mir fotos generell nicht so wichtig sind. chang hun im cheep! chang hun hinterm lenkrad im cheep! chang hun legt schneeketten an! chang hun beugt sich aus dem auto und gibt vor im schnee eine mine zu suchen. was für ein held! dabei war chang hun besorgt dass er eine zu kleine nase und zu wenig muskeln hatte. er war fast 80% der seminarzeit nicht wirklich anwesend (meine unterstellung). ganz abgesehen davon dass durch sein zuspätkommen und ausschlafen von nächtlichen aktivitäten seine physische anwesenheit etwa 2/3 von meiner betrug. auf den fotos war er der liebling der gruppe. was ist das für ein abbild der realität? warum setzen gruppen manche leute, besonders männer (!) auf ein jubelpodest? an dem army-abend waren es ronny und chang hun. warum keine frauen? wo wir doch 4/5 der gruppe ausmachten? ach, solche situationen machen mich wütend!!! ich werde dadurch stimmlos und schwach. und ich gehe. meine entscheidung.

gleichzeitig finde ich es interessant dass in dieser gruppe mit dem hohen frauenanteil melissa, die wohl polarisierendste person in der gruppe, eine ist, die sich selbst als eine starke unabhängige frau betrachtete. wo ihre schwächen lagen wussten wir dann ziemlich schnell. dennoch, sie war aufgrund der eigenschaften die ich als „eher männlich“ bezeichnen würde wie hohe und schnelle analysefähigkeit, diskussionslust, konfliktbereitschaft, direktheit, und ähnlichen qualtitäten nicht beliebt, sogar mitverursacherin vieler konflikte. wohingegen andere, die es genau verstanden ihre weiblichen stärken bei männern einzusetzen und ruhig wenig konfrontativ doch sehr emotional agierten, sich größter beliebtheit erfreuten. ich finde das paradox!!! ich will nicht an dem frauenbild festhalten männern gefallen zu müssen um etwas wert zu sein! still und zurückgezogen im richtigen moment schwach erscheinend bei gleichzeitiger betonung meiner körperlichen vorzüge, nein!!! warum machte unsere gruppe mit den vielen frauen und den wenigen männern genau dieses frauenbild zum idealbild? warum betrachteten wir melissa, die dieses in frage stellte, als störend? warum betrachtete ich sie als störend?? wie kann ich ausbrechen aus diesen geschlechterrollentypischen gedanken?
sogar beim schreiben fällt mir auf dass ich über meine männliche kollegen viel wertschätzender schreibe als über die frauen in der gruppe...ach, es ist so verdreht. ich will diese einstellungen ändern! und nicht darin mitspielen! und nicht mitschreiben!

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