19. Januar 2009
zerstörung entlang des vektors
ich finde das wahnsinn!!!! so weise menschen!!!!
und das alles auf grundlage von zyklischer zeit, weil in einem konzept wo die zeit rund fließt macht es keinen sinn für die zukunft geld anzuhäufen. genial.
es gibt auch beispiele in uganda von neuer landverteilung nach ablauf einer festgelegten zeit.
interessant auch dass früher im christlichen gemeinden jedes 7. jubiläumsjahr die schulden erlassen wurden u die zinsen bis im 16. jahrhundert verboten waren!!!!!
nur jetzt sind wir soweit dass wir durch von der moderne abhänging geworden sind von den schönen zukunftsgedanken, die uns sagen dass wir geld u studium u sicherheit u glück u jedenfalls von allem mehr brauchen als wir jetzt momentan haben. so ist es uns egal dass die besitzverhältnisse so ungleich sind, hunger, ausbeutung, strukturanpassung richtung immer modernerer zukunft die am vektor vor uns liegt steht an erster stelle. erzwungene strukturanpassung u systemeingliederung für alle. denn alle wollen modern sein. alles was nicht modern ist ist ja schließlich alt u liegt sowieso schon links hinter uns. zb unsere tamilischen austauschgäste denen gar nicht bewusst ist dass sie aus höflichkeit ihr handy ausschalten könnten weil es könnte ja jemand aus indien anrufen, genauso wie die leute in el salvador mit dem fernseher in den wellblechdachhütten. es geht quasi nicht, in der moderne nicht mitzumachen. alles wird modern verflochten, vernetzt, global gesehen.
so gesehen ist global gar nicht rund. sondern bewegt in eine richtung u ein vektor hat ja schließlich die eigenschaft der endlichkeit. das einzige was sicher ist im vektoralen zeitverständnis u bei aller vorhersagbarkeit der zukunft u der finanzmärkte ist dass alles zu einem ende kommt. tödliche vektoriale zeit.
warum nicht wieder rund transformativ momentbezogen?
wir können aus einem system nur ausbrechen wenn wir es nicht wahrnehmen, sagt wolfgang, dann ist es leicht, nicht im system zu sein, weil wir es nicht sehen. also aus meiner perspektive kann ich das nicht, bei soviel systemwahrnehmung...u will ich auch nicht im übrigen.
gut dann zurück in den moment vom computer vom gedankenspinnen zum packen zum schlafen u morgen hinaus in die berge. gut zu wissen dass all diese verrückten dinge möglich sind. dass alles gestaltbar ist u ich jeden moment was verändern kann ganz egal ob lineare oder kreisförmige welt-zeit-wahrnehmung. nur eben in der kreisförmigen hab ich hier u jetzt mehr davon...besonders von den verrückten dingen deren zukunftswirkungen nicht wirklich vorhersehbar erscheinen. vielleicht genügt ja das ver-rücken der zeitwahrnehmung dahingehend den moment gewichtiger zu betrachten beziehungsweise radikaler ausgedrückt als das einzig wirklich wirkliche zu betrachten um verrückt zu sein. von einem geradlinigen welt-zeit-verständnis weg ver-rückt. ich werds versuchen...
idealistische zeit
wir hier in diesem friedensprogramm u all die transrationalen ansätze kritisieren vektor-bewegliche zeit, weil sie dadurch eingeschränkt ist, und nicht nur die zeit sondern vor allem wir, die wir dann gezwungen sind ständig gestern zu planen oder gestern heute zu hinterfragen, um für morgen alles besser zu machen, um irgendwann in frieden sein zu können. so ist frieden aber nicht jetzt sondern irgendwann am vektor richtung rechts. das bedeutet: wir leben nicht (friedlich) in der gegenwart. nachdem die moderne - und wir sind ja in der moderne u das wohl noch lange auch wenn wir versuchen sie postmodern anzuzweifeln - die zeit als vektor definiert u ständig altes alt aussehen lässt was bedeutet unerträglich u außerdem außerhalb des systems das sich durch das neue definiert und auf das neue in der zukunft zugeht ist die gegenwart ein minipunkt auf dem vektor, schwer wahrnehmbar, quasi nicht existent.
deswegen: modernes denken aufbrechen, uns nicht von zeitlinien einengen lassen, die intuitiven ideen liegen einfach: hier und jetzt. (das bedeutet natürlich auch ich muss nicht aus zukunftsgerichteten vernunftgründen jetzt schlafen gehen sondern schreibe momentvertieft weiter...)
18. Januar 2009
modern
so haben wir in den letzten tagen die moderne diskutiert, die zu diskutieren im rahmen von peacestudies ein gewisser widerspruch ist da peace studies per definition eine postmoderne disziplin sind. peace studies gibts seit 1958, peace studies sagen no thanks zu nuklearwaffen (daher kommt auch das so oft verwendete peace symbol!) peace studies sind eine disziplin, die die waffen strukturen u grundgedanken der moderne hinterfragt.
moderne kann sich definieren aus einem gemisch der descartschen, hobbsschen u newtonsschen (uiui so schene -schen wörter..) gedankenverbindungen, nämlich aus vernunft, nationalstaat u messbarkeit der welt. so hat das jedenfalls der postmoderne philosoph lyotard definiert. dann kommen dann noch kant u locke dazu dann sprechen wir von idealismus. jedoch bevor ich idealismus diskutiere entidealisiere erwähne ich noch wallersteins modernitätsverständnis, das moderne mit kapitalismus gleichsetzt.
nomadisches wochenende, das xte
gepackt & müde, oh wie liebe ich packen u reisen...
u morgen gehts in die army. vom grillhof in der früh zur bundesheerausrüstung. im neuen gewand in die berge und dann bin ich weg für eine woche off-line. nur gruppe u schnee u soldaten u trickreiche situationen, gespielte hierarchien, geländewagen, blauhelme, un-missionen in tirol-planspiele. wie schön. (für eine woche...)
sommerakademie
15. Januar 2009
gemustert
was ist zu tun:
erstens das muster als solches erkennen
zweitens die perspektive erweitern für neue optionen
drittens die erinnerungen und das erlebte mit alternativen verknüpfen, z.b. in einer theatersituation durchspielen
es gibt immer eine alternative
(frei nach wolfgang dietrich und jakob levy moreno)
gruppen-dynamisch systemisches
ich bin verantwortlich jeden moment, jede u jeder in jeder gruppe ist verantwortlich für das womit sie/er sich grade beschäftigt, für das zusammenspiel innerhalb der gruppe u auch für die thematische lernerfahrung, das thema das zu bearbeiten ist. weiters zu berücksichtigen sind einflüsse von außen, raum, zeitrahmen, umfeld.
die prinzipien zu diesem gruppendynamischen modell tzi von ruth cohn heißen: fühl dich jeden moment als moderatorIn (be your own chairperson) und störungen haben vorrang.
weitere systemisch elizitive humanpsychologische modellbeschreibungen folgen in den folgenden tagen.
así es la vida
lesezeit
so viel zu lesen, auch dieses semester geben wir uns gegenseitig feedback auf unsere arbeiten. noah erfindet seinen eigenen friedenslehrgang für jugendliche, wofür er neben buddhistischen grundgedanken konzepte von ken wilber verwendet. muhiba schreibt über wasserkonflikte in zentralasien, leisl, die eigentlich liesl heißt sucht ihr masterarbeitsthema zwischen religiöser gemeinschaft, gerechtigkeit und frieden. Für morgen ein gender paper von melissa. Natalia verknüpft musik von der kolumbianischen pazifikküste mit einem konzept für widerstand. Widerstand kann heißen der einsatz für vielfalt in einem regime, das homogenisieren will, das zb nicht alle volksgruppen anerkennt. Widerstand entsteht oft heraus aus wut aus gegensatz. Natalias konzept von widerstand kommt aus liebe und vertrauen. Musik als widerstand ist eine sache der ich als sambaspielerin viel abgewinnen kann..
4 schnäbel, peace & sex
zwischendurch reflektieren wir über den zusammenhang von peace und sex. wolfgang bringt das thema dann und wann und im prinzip ziemlich oft ein in beispielen, das energetische friedensverständnis baut geradezu darauf auf (nämlich auf die vereinigung von dualitäten wie es zb männlich und weiblich sind…) aber auch bei den transrationalen ansätzen scheint er dafür in diesem semester eine gute ansprechpartnerin gefunden zu haben…passend bei einer diskussion zum ohren & mündermodell von schulz von thun (der ein schüler besagter kalifornischer humanpsychologInnen war), bei dem beispiel „95% der todesfälle von zivilen friedensarbeiterInnen passieren bei evakuierungen“ und der frage was wolfgang bei dem satz über sich selbst aussagt antwortete unsere kurdische mitstudierende meral„you are a man…because you are talking about sex all the time...“ später gings weiter mit stichworten wie „mindfucking“ womit soviel gemeint war wie hirnwixen, vielleicht ein wort das versucht zuviel denken zu ent-rationalisieren. abends fragten wir uns ob meral statt 95% …sterben bei nicht "evakuation" sondern "ejakulation" verstanden hatte...
:-)...eine kleine klassenzimmeranekdote die uns wohl noch durchs semester begleiten wird…
elizitiv statt preskriptiv
analyse-diagnose-prognose-therapie, das hat galtung gesagt, berühmter friedenswissenschafter, auch dass mit der konflikttransformation mehr optionen sichtbar werden als bevor.
preskriptiv, weil eine expertin in einen konflikt hineingeht, eine diagnose stellt und sich eine therapie überlegt. mit allem respekt, kreativität und empathie. stark verkürzt…galtungs transzend methode ist natürlich ausgeklügelt und es gibt interventionsvorschläge je nach konfliktphase.
7. Januar 2009
here & now
wow. so ein guter einstieg, morgen mit mexikanischen liedern, tequila, schnee, ah ja da war ja noch der interessante vortrag :-) aber auch dieser ent-spannend. fühl ich wie im wohlverdienten urlaub in den bergen. alles perfekt soweit, wills genießen, ist wirklich ein privileg in so einer diversen gruppe unter den besten bedingungen hier das studieren zu können was ich voll interessiert, friedensforschung!!
heute in der diskussion ist es viel um verantwortung gegangen und warum verantwortung nicht schuld bedeutet, und die gruppe hat gleich ihre insider wörter u phrasen, schon nach einem tag!!! ja schön...
ich weiß nicht ob die uhrzeit auf meinem computer stimmt, diejenige auf den uhren der anderen die noch die londoner, die mexikanische, kirgisische, koreanische, ...zeit anzeigen...que hora son mi corazon? jedenfalls denk ich ists zeit zu schlafen...