3. Februar 2009

heldin.

erstaussprecherin. wortgrenzschreiberin. energiegeladen, konfliktsuchend, wie kann ich mir anmaßen fragen worte wutausdrücke im namen der gruppe auszusprechen?
nicht in meiner befugnis.

jetzt schwach zerknirscht zerquetscht zwischen den eigenen zeilen die zu eng gewählt, die keinen platz lassen für interpretationen und ausfluchtsversuche.

zu verwegen gewesen
ich sollte lieber lieben lernen
anstatt worte wie waffen den andern vor den kopf zu werfen
von ihnen erwarten was zu ändern aber ändern muss ich mich selbst
also ändere lerne lieben u flirten u warum nicht auch mal blümchen pflegen so ein bisschen süßer duft täte mir doch sicher gut.

bin ich in der beschäftigung mit der sprache an einem punkt an dem ich diese grundsätzlich hinterfragen muss? Hinter frageintentionen schauen. wortwirkung vorausprüfen. Wenn ich sprache gebrauche um andere zu verletzen verdient sie kein pünktchen kein zeichen kein satzfragment. Nicht einmal zeilenzwischenraum der ja sowieso schon da ist noch vor den gedachten zeilen.
verantwortung. ich habe kein recht anderen vorzuwerfen sie wären jemandem zu nahe
weil ich doch selber in sehnsucht
mich wütend worte werfend
verstecke hinter einer analytischen mauer aus geraden zeichen die schwingungen verbergen und mich selbst schützen verstecken
heldinnenhaft buchstaben aneinanderreihend
nebeneinandergedacht sorgfältig reflektiert ausformuliert
zu früh ausgesprochen zu direkt geschrieben liebesbriefe und fragebriefe
mein herz liegt nicht auf der zunge und in den satzfragmenten zwischen den zähnen die worte wie messer verletzend mit zuviel kraft
erwartungsfragen einschätzungsfragen
liebesworte wutworte
zuviel energie hab ich - zerstörungspotential für die gruppe, für mich selbst
heldinnenhaftes liegt auf der zunge
und in den tippselfingerkuppeln voller romanstoffgewebe und gedichtkribbelnerven
doch weder dort mein herz noch in den buchstaben
sondern zwischen den zeilen
was mir wirklich wichtig ist kann nicht so einfach ausgesprochen werden das muss ich erst entdecken und den raum dafür finden
getanzten buchstabenlosen zwischenzeilenraum

ich werde das noch lernen den umgang mit der sprache was ich sagen will und mich stark macht oder was ich sage nur um stark zu sein u dann mich schwach zurücklässt weil das gespräch zerstört die gesprächspartnerInnen verärgert zur rechtfertigung gezwungen
meine fragen sind nicht einfach
und wehe dem der keine antwort weiß
ich heldin werds ihm zeigen
mit geschickten formulierungen die auch anschuldigungen sind
ich die ich sie frage habe schließlich recht.

momentan will ich gern verschwinden zischen den zeilen.
im getanzten raum dort wo mein herz wartet und sagt
verzeiht!!!!!

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