15. August 2008

gewaltlos in den wolken

die aikidowoche entpuppt sich als eine sehr anstrengende. soviel körperliche aktivität nicht gewohnt, hängen wir müde herum, vereinzelt ergeben sich sehr gute gespräche, viel zeit bin ich jedoch mit regeneration beschäftigt...viel essen, viel schlafen, draußen schon wieder nebel und regen, wir scheinen umhüllt von dicken nassen grauwolken, keine klare bergsicht mehr. ich schlafe gut und träume ständig von peace studies, versuche mich jedoch zwischendurch vorzubereiten auf die welt da draußen.

unser aikidomeister (er ist aus berlin) ist so meisterhaft dass ihn niemand umwerfen könnte (trotz gewaltfreiheit geht es ja beim aikido letztlich darum sich gegenseitig auf den boden zu schmeißen), aufgrund seines meisterhaften umgangs mit seiner energie.
es gibt im aikido verschiedene stufen...meisters schüler sascha sagt er könnte ihn niemals umwerfen...das bedeutet dass also training aber auch eine hierarchie dahintersteckt...(was ich nicht grundsätzlich gewaltfrei finde...)
der trick des aikido wie wir einander zu boden schmeißen ist eine gewisse drehung des handgelenks, mit der wir es grundsätzlich auch zu brechen in der lage wären würden wir dem impuls zu boden zu gehen nicht nachgeben (finde ich auch nicht grundsätzlich gewaltfrei)
wir lernen also jeden tag drehungen, griffe, schritte, um eineN zweiteN auf den boden zu legen (es geht nicht um besiegen - in dem sinn also keine gewalt...).

und der meister lacht nur über unsere schlappheit und darüber dass wir soviel nachdenken bevor wir eine bewegung machen. er meint unsere körper sind schon jetzt nicht gesund, und wir sollen körperlicher aktivität und gesundheit einen höheren stellenwert einräumen. ja, ich würde mich zwar - für meine begriffe - als beweglich einstufen und auch als gesund, dennoch hab ichs bisher nicht einmal geschafft länger als 20 min im schneidersitz zu "meditieren" ohne dass mir meine beine einschlafen...wir pflegen zwei mal täglich zwischen 20 und 45 minuten zu sitzen...
ja recht hat er, unseren körpern wird viel zu wenig beachtung geschenkt grundsätzlich. geistige aufgaben haben vorrang.

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