5. August 2008

marc, jüdischer professor im exil

marc ist ein netter professor, großväterlich, zynisch, mitteilsam. jeden morgen um 4 steht er auf und schreibt uns eine reflexion über seinen tag, die wir später zu lesen bekommen. so ehrlich und offen über peace studies, unsere fragen und kommentare, seine erfahrungen hier in innsbruck. spart nicht mit kritik an energetischen friedenskonzepten, schwitzhütten, modernem glauben an friedensarbeiterInnen, entwicklung...er lebt nach seinen prinzipien, lebt sein judentum, im exil, gemixt mit ein bisschen yoga und zenmeditation.

ist ein lustiger typ, aber - u das ist schon etwas viel und anstrengend - es geht einfach nur um ihn selbst und sein leben, in vielen geschichten und beispielen illustriert. kleine begebenheiten, mit vorliebe die worte seines sohnes. die beantwortung einer frage kann stunden dauern, sofern er sie überhaupt beantwortet. und nicht vollkommen abschweift, sich wiederholt, wieder bei seinem sohn ankommt. sein unterrichtsstil ist erzählen. zuhören ist angenehm, nebenbei tagebuch schreiben, die konzepte zum eigenen leben verlinken.

zum ausgleich lesen wir schwere, drückende texte, analysen der massenvernichtung, der fähigkeit von menschen andere menschen zu zerstören, zeugnisse des judenvernichtung.

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