12. Juli 2008

über kriegsfotografie und quantenphysik

wenn wir fotografieren beeinflussen wir massiv die fotografierte szene, so wie wir alles in unserem umfeld und unser leben ständig verändern, gestalten, das ist quantenphysik (die physikalische erklärung dazu kann ich leider nicht geben, im kern aber: alles ist veränderbar, es gibt eine vielzahl an möglichkeiten, durch jede handlung und auch nicht-handlung verändern wir den lauf der dinge..). durch forografieren wähle ich explizit eine szene und blende andere aus. die szene zieht mich fotografin sozusagen an und will fotografiert werden, und dadurch wird sie gelöscht. wir sehen sie durch eine linse, mit gewisser distanz. das bild, das wird danach sehen - falls wir es jemals anschauen - ist immer eine interpretation im nachhinein. sehe ich das foto jahre später ist es wieder immer nur eine interpreteation einer szene in der ich nur fotografierte...eine kamera holt mich somit weg aus der gegenwart...soweit über den gestrigen vortrag von daniela ingruber, über ihre arbeit zu kriegsfotographie und quantenphysik... dabei gings vor allem um bilder die in einer katastrophengebiet gemacht wurden, die opfer auf den bildern werden über medien in der ganzen welt bekannt...der umgang damit ist ja echt einfach jounalistisch voyeuristisch, von den fotografierten kennen wir nur den einen moment, einen kleinen ausschnitt ihres lebens, wissen nicht was davor noch danach in ihren leben passierte...festfotogrfiert für immer auf diesem blatt papier und das ist auch was es ist, ein foto letztlich ein blatt papier, das bild unsere interpretation. sehe ich ein bild sehe ich etwas anderes als meine kollegInnen, das bild im auge der betrachterin. also erstens ich hole mich weg aus der szene die ich fotographiere, zweitens ich fotografiere die szene weg aus der gegenwart drittens ich hole die fotografierten aus dem lebenszusammenhang weg auf mein foto, drittens wird das bild verändert, gedruckt, dann betrachtet, die leserin sieht das was speziell sie daran anzieht...
ein quantenphysischer ansatz zu fotografie...und viel mehr gibts noch dazu...löste jedenfalls gute diskussionen in der gruppe aus...

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