24. März 2009
never doubt
aufruf zum aktionstag am 28. märz! komm hin & tanz mit. wir zahlen nicht für eure krise! demonstration für eine demokratische und solidarische gesellschaft! http://www.28maerz.at/7040.html
das wird eine riesenveranstaltung mit trommeln u reden u aktionen....ausgerufen auf dem weltsozialforum in belem...
nach der initiative von attac unterstützen jetzt 186 organisationen das bündnis zum aktionstag!!!
aktivistisches und mehr auf der attac aktionsakademie
http://www.attac.at/aktionsakademie.html
there is always an option.
12. März 2009
finden
finden
ich suche nicht - ich finde. suchen - das ist
ausgehen von alten beständen und ein finden-
wollen von bereits bekanntem im neuen.
finden- das ist das völlig neue! das neue auch
in der bewegung. alle wege sind offen und was
gefunden wird, ist unbekannt, es ist ein
wagnis, ein heiliges abenteuer!
die ungewissheit solcher wagnisse können
eigentlich nur jene auf sich nehmen, die sich im
ungeborgenen geborgen wissen, die in die
ungewissheit, in die führerlosigkeit geführt
werden, die sich im dunkeln einem
unsichtbaren stern überlassen, die sich vom
ziele ziehen lassen und nicht – menschlich
beschränkt und eingeengt – das ziel
bestimmen.
dieses offensein für jede neue erkenntnis im
außen und innen: das ist das wesenhafte des
modernen menschen, der in aller angst des
loslassens doch die gnade des gehaltenseins
im offenwerden neuer möglichkeiten erfährt.
pablo picasso
ich denke das schaffe ich nach den peace studies. mich gehalten fühlen im moment, zu wissen es gibt immer alternativen, ich werde so liebe menschen treffen, weil sowieso begegnet mir was ich in mir habe. und schwierigkeiten? die gibt es immer und überall. kein konzept von sicherheit oder gar versicherung kann dem vorbeugen. frei und voller frieden kann ich nur hier und jetzt sein. und finden. ja dann…
10. März 2009
regenmachergeschichte
da war einmal ein regenmacher der ging in ein dorf wohin er gerufen wurde regen zu machen. es hatte nicht geregnet seit tagen und die leute waren aus den häuschen. da schickte er sie zur arbeit und ging ins häuschen. am vierten tage brauten sich die wolken zusammen es fing es an in schweren tropfen zu regnen und zu duften nach feuchter erde. erstaunt fragten die leute: was hast du gemacht damit der himmel dir gehorcht? du musst ein zauberer sein! da sagte er: ich habe mich zurückgezogen um frieden mit mir selber zu machen danach konnte ich frieden mit den regenwolken schließen und sie zogen gerne wieder über das kleine dorf. wenn ich mich selbst in ordnung fühle dann kommt auch die welt wieder in ordnung…
frei nach sylvester walch…
…ich wünsche zeit zum zurückziehen und frieden finden…
9. März 2009
raumträgerin
dabei ist es ganz einfach. take the space with you. ich erinnere mich an alle präsenzübungen die ich gemacht habe in meinem leben. mein bestes seminar auf der wu war ein kabarett seminar. so cool, bevor wir eine agentennummer mit löchrigen zeitungen durch die wir hindurchlugten am franz josefs bahnhof spielten beschäftigten wir uns mit unseren gefühlen, damit wie wir diese transformieren können (kein wunder dass mich der butoh dance an das seminar erinnert) und: wir machten präsenzübungen. ich erinnere mich einmal stieg ich 5 minuten lang auf einen sessel, beobachtet von der ganzen gruppe, vollführte meine tänze, erzählte den kollegInnen dass ich mich eher wie pippi langstrumpf fühlte mit den zwei unterschiedlichen kringelsocken als eine wirtschaftsstudentin. das war echt sehr mutig. ich erinnere mich manchmal an die sesselsituation die präsenz erzwingt durch die aufmerksamkeit.
wie henriette (unsere butoh dance leiterin) sagte kann ich immer meine innere landschaft mitnehmen. wie diese aussieht und dass ich diese in mir habe weiß ich schon so lange, keine frage. ich kann sie immer dabeihaben in den augen, hinter den augen. beim gehen, ich kann im gehen den raum um mich bewegen indem ich meinen eigenen raum mitnehme. so kann ich da sein. ohne meine landschaft husche ich vorbei, bemüht nichts zu zerstören und ich bewege gar nichts. das kann ich auch sehr gut ab und zu. ich kann fast verschwinden in einer situation. hätte ich diese übung in der sikhander-klasse schon gewusst, ich hätte wohl einiges ändern können. die landschaftsübung war sehr beeindruckend für mich.
wenn ich meine landschaft dabei habe kann es mir nicht so leicht passieren dass ich wie willenlos in die landschaften der anderen eintauche.
männer-frauen reflexion die zweite
und chang hun! immer wenn chang hun auf einem foto war brach ein großteil der gruppe in begeisterungsstürme aus. ich finde diese fotoschaudynamik ausgesprochen polarisierend und halte sie meistens nicht gut aus. eventuell auch weil mir fotos generell nicht so wichtig sind. chang hun im cheep! chang hun hinterm lenkrad im cheep! chang hun legt schneeketten an! chang hun beugt sich aus dem auto und gibt vor im schnee eine mine zu suchen. was für ein held! dabei war chang hun besorgt dass er eine zu kleine nase und zu wenig muskeln hatte. er war fast 80% der seminarzeit nicht wirklich anwesend (meine unterstellung). ganz abgesehen davon dass durch sein zuspätkommen und ausschlafen von nächtlichen aktivitäten seine physische anwesenheit etwa 2/3 von meiner betrug. auf den fotos war er der liebling der gruppe. was ist das für ein abbild der realität? warum setzen gruppen manche leute, besonders männer (!) auf ein jubelpodest? an dem army-abend waren es ronny und chang hun. warum keine frauen? wo wir doch 4/5 der gruppe ausmachten? ach, solche situationen machen mich wütend!!! ich werde dadurch stimmlos und schwach. und ich gehe. meine entscheidung.
gleichzeitig finde ich es interessant dass in dieser gruppe mit dem hohen frauenanteil melissa, die wohl polarisierendste person in der gruppe, eine ist, die sich selbst als eine starke unabhängige frau betrachtete. wo ihre schwächen lagen wussten wir dann ziemlich schnell. dennoch, sie war aufgrund der eigenschaften die ich als „eher männlich“ bezeichnen würde wie hohe und schnelle analysefähigkeit, diskussionslust, konfliktbereitschaft, direktheit, und ähnlichen qualtitäten nicht beliebt, sogar mitverursacherin vieler konflikte. wohingegen andere, die es genau verstanden ihre weiblichen stärken bei männern einzusetzen und ruhig wenig konfrontativ doch sehr emotional agierten, sich größter beliebtheit erfreuten. ich finde das paradox!!! ich will nicht an dem frauenbild festhalten männern gefallen zu müssen um etwas wert zu sein! still und zurückgezogen im richtigen moment schwach erscheinend bei gleichzeitiger betonung meiner körperlichen vorzüge, nein!!! warum machte unsere gruppe mit den vielen frauen und den wenigen männern genau dieses frauenbild zum idealbild? warum betrachteten wir melissa, die dieses in frage stellte, als störend? warum betrachtete ich sie als störend?? wie kann ich ausbrechen aus diesen geschlechterrollentypischen gedanken?
sogar beim schreiben fällt mir auf dass ich über meine männliche kollegen viel wertschätzender schreibe als über die frauen in der gruppe...ach, es ist so verdreht. ich will diese einstellungen ändern! und nicht darin mitspielen! und nicht mitschreiben!
frauen-männerdynamisches zum frauentag
seltsam, ein gruppengesetz dass muhiba immer nach melissa sprach, und umgekehrt. dass ronny immer nickte wenn chris was sagte und josef, der nur von seinem computer kurz aufsah wenn baktybek ein beispiel brachte. shahinaz hatte die ganze aufmerksamkeit des professors, sowieso. und sie war gut und brachte sich viel ein. adam war der einzige der jeden text wenigstens kurz angeschaut hatte und zu jeder präsentation ein kommentar machte. er war so präsent wie ich es beim cross reading gewesen war. sikhander ließ sich immer unterbrechen durch all die kommentare.
eingefahrene dynamik, ich fühlte mich verloren in sikhanders stunde. es war niemand da den ich unterstützen konnte da die leute die ich unterstützt hätte nicht sprachen, noch weniger als ich, zu schwach und überfordert mit der situation.
ich bin gern unterstützerin, natürlich. ich denke dieses unterstützerin-sein ist eine typisch weibliche eigenschaft. ich kann das gut, in gruppen zu schauen dass jedeR zu wort kommt und sich wohl fühlt, sich jedeR einbringen kann. ich will dieses thema kurz unter dem genderaspekt betrachten, der in unserer gruppe gut sichtbar wurde. das paradoxe dran ist, dass ich als frau immer bemüht bin männer zu unterstützen. ich will männern das gefühl zu geben etwas besonderes zu sein. (ich denke das kann ich auch ganz gut). es ist mir wichtig besonders von männern aufmerksamkeit zu bekommen folglich gebe ich männern viel aufmerksamkeit. besonders stark zeigt sich diese dynamik natürlich in gruppen mit sehr niedrigem männeranteil. ich bewege mich viel in solchen gruppen und mag die daraus resultierende dynamik oft gar nicht. obwohl ich sie natürlich selber mitverursache. einerseits kann ich zu männern direkter sagen was mich stört als zu frauen andererseits bekommen sie auch die doppelte bewunderung von mir. und sie lieben das (denke ich). wenige männer in gruppen von vielen frauen werden oft umschwärmt und bekommen übermäßig viel aufmerksamkeit. viele frauen die in einer gruppe mit wenigen männern sind bemühen sich umso mehr ein bisschen aufmerksamkeit zu erhaschen.
die schlussfolgerung daraus ist eine wertung der geschlechter, nämlich jene dass männer in meinen gedanken und zeilen mehr wert sind als frauen. warum ist es mir besonders wichtig mit männern in kontakt zu kommen? präzise ausgedrückt habe ich die starke frauenüberzahl in gruppen ausgesprochen satt. ich bewege mich viel in gruppen mit frauenüberzahl. überzahl. was für ein wort. als gäbe es zu viele frauen. warum mache ich mein eigenes geschlecht schlecht nur deswegen weil es vom anderen nicht bewundert wird!? es hat den anschein als fühlte ich mich in der gruppe als frau weniger wert, weil wir frauen so stark vertreten waren. als würden beziehungen zwischen männern und frauen in gruppen dem scheinbar marktgemachten gesetz von überangebot und nachfrage folgen. brrr. ich hasse mainstreammarktwirtschaft und bin gegen jede fortschreibung der marktdynamiken in anderen bereichen. mir die frage nach meinem wert zu stellen ist äußerst marktwirtschaftlich und ich will das nicht. mein wert soll nicht abhängig sein von der aufmerksamkeit meiner männlichen kollegen. ich muss als lebewesen keinen wert haben im sinne eines vergleichbaren numerischen begriffs den ich zu anderen in relation setzen kann.
15. Februar 2009
straßenmusik
www.philadelphia-band.com
13. Februar 2009
schneeflockengrüße
und: nächste woche fahren wir nach salzburg zum holotropen atmen.
zwischen sommerakademieortskrise, professorverabschiedungstänzen, finanzantragsfertigstellung hinaus ins schneeflockengestöber voller lieder im kopf...wieder da.
freue mich auf mein nächstes halbes jahr in wien mit zeit zum lesen was ich schon immer lesen wollte schreiben was ich schon immer schreiben wollte, leute besuchen die ich schon lange besuchen will... und denke mir dass ich nicht mehr geld brauche dass ich mir keine sorgen machen muss, ich habe viele freunde viele möglichkeiten und alles zukunftsgute beginnt sowieso schon jetzt im moment. meine kreativität ist ja da und ich werde sowieso immer was spannendes zu tun finden und musik u liebe leute um mich...friedvolle schneeflockengrüße hinaus in alle weißgrauen winterwelten...
12. Februar 2009
kleine prinzessin
neben meinen vielen namen und namensabkürzungen die ich als langnamige elisabeth bekomme hab ich in den letzten wochen von meinen mitstudierenden einen neuen erhalten: der kleine prinz. in anderen sprachen little prince, principito, urine wangja (das ist koreanisch). ganz abgesehen von seiner männlichkeit fühle ich mich überaus geehrt durch den namen. als prinzinnenhaft in den augen meiner kollegInnen definierten mich meine langen spaziergänge in blauem mantel und gelber haube, die mich schweben machen. anlass genug mir zu überlegen was das märchen des kleinen prinzen für mich bedeutet. ich habe nachgelesen, von erwachsenen mit fixen vorstellungen von hüten, elefanten und schafen. über die reise des kleinen prinzen die ihn auf seltsame planeten führte. und darüber dass er auf der erde menschen suchte, freunde. und die antwort die er bekam vom kleinen fuchs: du siehst mit dem herzen. alles andere ist unsichtbar. und: du brauchst zeit um mit dem herzen zu sehen. freundschaft entwickelt sich mit der zeit und durch hinschauen - mit dem herzen – und durch dabei sein. der wille sich „zähmen“ zu lassen ist dazu voraussetzung.
ich mag das wort zähmen nicht. es klingt nach haustieren und nach einschränkungen. ich gebe antoine de sainte exupery recht darin dass zeitliches und empathisches engagement voraussetzung ist um freunde zu finden. oder einfach „da sein“ immer zur gleichen zeit. ich denke dass „da sein“ in der gruppe wesentlich ist um freunde zu finden. auch „da sein“ wenn ich mich nicht so wohl fühle. „da sein“ mit all meinen zweifeln und unsicherheiten. mit meiner nachdenklichen besorgnis rund um das gruppengeschehen und mit meiner besorgnis um andere menschen. kein grund mich darin zu verlieren, mich hinter anderen, oder gar in anderen zu verstecken! sobald ich nicht mehr da bin kann ich keinen platz einnehmen etwa weil ich von planet zu planet reise oder weil ich prinzessinnenmäßig über dem boden schwebe ohne mich festlegen zu wollen, ohne mich tatsächlich auseinandersetzen zu wollen mit den spannungen in der gruppe, mit dominanten persönlichkeiten, und mit meinen eigenen reaktionen auf mitstudierende.
sobald ich nicht mehr da bin können mich andere nicht gern haben, ich stehe nicht zur verfügung für beziehungen. sie betreffen mich nicht. ich bin abgeschottet versteckt hinterm vorhang, wartend auf bessere bedingungen und freundlichere gesichter die auf mich warten. nur, es wartet niemand. denn jedeR ist auf ihre/seine weise reisend unterwegs zwischen den planeten der identitäten, wenn auch innerhalb des glaskugel-exils das die peacestudies bieten.da zu sein ist meine erste verantwortung. auch wenn ich träume, wenn ich mich zurückziehe. träumen ist meine entscheidung, da sein ist meine entscheidung. und da sein ist voraussetzung für gruppenmitgestaltung. für die anwendung elizitiver methoden, die wir bei den peace studies lernen.
(aus meinem reflexionsbericht für modul 3)
zusammengerauft
- den dominierenden personen ist es in ihrer rolle selber nicht gut gegangen, und auch einem großteil der gruppe nicht...
- diese woche haben wir wieder alle die diskussionen mehr in die hand genommen und uns richtig gut gehalten, die fronten sind aufgelöst (bzw immer veränderbar), es gibt kaum mehr anschuldigungen u versteckte aggressionen
- zwischendurch in den pausen, an den abenden passierten und passieren viele kleine gespräche, umarmungen, andere versöhnliche gesten zwischen allen...
- wir haben ein gruppenklima erreicht in dem jedeR jederzeit alle meinungen ausdrücken & kontroverse statements vorbringen kann, auch direkte kritik an der diskussionsweise (meiner meinung nach...)
- die gruppe ist einfach nicht so eine kuschelgruppe, schließlich habe ich das in den letzten semestern kritisiert, und plötzlich fehlt es mir doch :-(
- außerdem glaube ich dass es doch zu einem gutteil am gruppen-interesse oder nicht-interesse an den laufenden inhalten liegt wie der diskussionsprozess abläuft, und, nicht nur an den inhalten sondern auch an der moderation, die der professor kaum in die hand genommen hat.
seminarzeit
liegt es an mir wenn ich gelangweilt bin? wenn ich es nicht schaffe den inhalten zu folgen? ich denke teilweise. wahrscheinlich sind meine erwartungen nach den 2 1/2 peace study semestern haushoch und unerfüllbar, andererseits ertappe ich mich bei unruhigen zukunftsgedanken und eben den beschriebenen gruppendynamikanalysen...
gewaltfrei? entwickelt?
oft mag die grenze wo die gewalt beginnt schwer zu definieren sein. jedoch deprimiert mich diese definition der gewaltlosigkeit überaus. warum studiere ich hier, mache mir gedanken über meine gedanken über meine sprache über die zusammenarbeit in der gruppe? wozu üben wir wochenlang giraffenfeedback ...um dann eine art der gewaltlosigkeit zu erreichen, die mit selbstverteidigung gleichzusetzen ist? sicher nicht! dabei habe ich einen revolutionäreren anspruch. und ich denke dieses peace studie programm hat den auch!
ein anderer punkt in dem ich ständig anderer meinung war betraf demokratisierung und modernisierung als lösungsvorschläge für muslimische gesellschaften. auf diese weise einfach zu undifferenziert. wir brauchen entwicklung! bildung! muslimische gesellschaften sind - bis auf wenige eliten - ungebildet, sagt unser professor. im moment blühen konservative koranschulen, die koran-interpretationen lehren anstatt allgemeinbildung...ja das mag stimmen, trotzdem waren mir viele der kommentare viel zu generell und ich finde es schwer ein derartiges bild über muslimische gesellschaften generell hinzunehmen. will das nicht. entwicklung als schlagwort zu akzeptieren, als lösungsansatz für pakistan (zb) finde ich nach all den kritischen auseinandersetzungen und vor allem innerhalb dieses studiums nicht möglich. nein danke.
was gut war und wir viel besprochen haben war die kritik an der aufrüstung, an den atomwaffen, und die rolle von ngos in der anti-nuclearwaffenbewegung. jaja, es waren einige themen ganz interessant, mein referatsthema war migration..
hundebabies & eisige kälte
ich kann dazu nur sagen: das training beim bundesheer ist einer der höhepunkte in der peace study ausbildung. logistisch wahnsinnig gut geplant und wir sind dort herzlich und bestens aufgehoben. herzlichen dank major general bauer, major elmer und major rott :-)
5. Februar 2009
gatschlaufen im friling
...jedenfalls schmilzt der schnee und bläst der wind und geht die erde auf und spritzt der gatsch unter meinen laufschuhen. ja ich hab wieder energie zum laufen und zum schreiben. verbringe einige zeit in der sonne. und das tut gut. bringt ersehnte erleichterung und gutes auspowern nach dem langen grüblerischen sitzen und selbstzweiflerischem reflektieren.
hier ein link zu meinem lieblingsfrühlingslied von pallawatsch...
mayn friling, das vierte in der liste meine ich...
rotweintiefe & neues glück
jetzt einiger wein und gute gespräche. norbert sagt die politischen aufstellungen letzte woche sind nicht vollkommen schief gelaufen sondern haben eben das ergebnis erzielt wie vorgesehen nämlich gruppenprozesse sichtbar zu machen. ja da geb ich ihm recht. auch wenn ich eventuell die einzige bzw unter den wenigen personen war die einige der aufstellungen jedenfalls ernst genommen haben und mich tiefgehendst damit auseinandergesetzt habe was in der gruppe passiert, so haben doch alle voll anteil genommen am gruppenprozess. hm ja eventuell war es so gedacht u das hat all mein nachdenken ausgelöst, respekt.
ein wirres studium, chaosphase, keine zufälle. systemisch gesehen gibt es keine zufälle nur selbstverantwortliche entscheidungen und sich gegenseitig bedingende prozesse...das passt schon so. ich war zwar die letzten tage frustriert über die gruppe bzw das nicht-gruppengefühl, andererseits gab es so viele nachdenkanstöße wie schon lange nicht. offensichtlich werde ich gefordert schon weil ich bereit bin gefordert zu werden. andernfalls wäre es sowieso langweilig.
jetzt noch ein kurzer zimmergutenachtumtrunk mit ebendiesen positiven gruppen gesprächen damit meine ich dass wir beschlossen den prozess und die tage hier aktiv in eine richtung zu gestalten die mehr tiefe in den gruppenbeziehungen zulässt schon allein deshalb weil wir selber offen sind für die tiefe. und schon tagsüber gute gespräche.
wow. ich bin sehr beeindruckt und glaube wieder dass ich echt was verändern kann. weil das kann ich.
wuahey!!!!
so sei es.
über die dominanz
in unserer peacegruppe sehe ich mich/wir uns in einer ganz und gar ncith friedvollen situation, gesetzt den fall dass ich friedvoll wenigstens zu einem kleinen teil mit ausgeglichen beschreiben würde. ein raum in dem jede und jeder gleich viel sichtbar wird und anteil haben darf und ausdruck finden darf für persönlichekeit, anliegen, verrücktheiten, umarmungen, und dafür respekt und aufmerksamkeit bekommt. bei uns jedoch dominiert eine - zwei personen ganz furchtbar die ganze gruppe. das ganz furchtbar ist jetzt natürlich eine wertung, da ich selber von dieser dominanz-situation betroffen bin ist es jedoch schwer das außer acht zu lassen. natürlich habe ich eine position. ich sehe unsere nette liebe peacegruppe dominiert von 2 frauen, tw ist es auch nur eine die die andere mitzieht. wir sind so eine starke gruppe! erst letzte woche haben wir bewiesen dass wir stopp sagen wenn es uns nicht mehr passt, dass wir zusammenhalten wenn es jemandem in der gruppe nicht gut geht. natürlich, die dominante person ist teil der gruppe, außerordentlich witzig intelligent und wahrscheinlich einfach ein wenig schneller im formulieren ihrer statements und positionen als wir anderen. und: sie ist sich immer sicher diese nach außen tragen zu wollen. was auch immer. wir erfahren sehr viel von ihr. viel themenbezogenes, vieles das sie gelesen u erlebt hat, aber auch zwischenstatements über erfahrungen, lautstark ausgedrückt ihre meinung, sehr dirket, was leicht als anschuldigung empfunden werden kann.
und ich, tendiere zu überlegen in meinem kopf vorzuformulieren wenn ich etwas kritisiere, diskutiere, am liebsten ist mir die schriftlicher form da diese eine korrekturmöglichkeit, eine reformulierungsmöglichkeit vor dem abschicken einräumt...
tatsache ist diese dominanzsituationen im klassenraum sind gleichbleibend, die redezeiten wirklcih wirklich ungleich verteilt. den ansatz der professorInnen jedeR von uns den platz zu geben den er/sie braucht finde ich in diesem fall gut. es ist im prinzip nicht das was ich im klassischen sinne als moderation verstehen würde.
tatsache ist auch dass der ärger in vielen personen in der gruppe steigt, einfach über die ausdrucksweise, über die tatsache dass diese person zuviel redezeit in anspruch nimmt. jedenfalls ein ausmaß das in der geteilten gruppenwahrnehmung als zuviel empfunden wird.
ich fühle dass dieser ärger in vielen von uns schwelt und wartet dass er zu getuschel und ungerechten schuldzuweisungen führt. ich spüre eine spannung in der gruppe. ich möchte auch die dominanten personen in der gruppe als teil sehen, sie nicht anprangern, sie verstehen. ich weiß dass eine von ihnen jedenfalls ganz ganz sensibel auf kritik reagiert dass sie tagelang schmollt auch wenns nur um kritik an ihrem paper geht. ich denke dass sie mit der eigenschaft soviel raum in gruppen einzunehmen keineswegs im frieden ist, noch kann ich sagen ob sie sich dessen bewusst ist.
was kann ich tun? integrativseminar für alle einberufen? wo wir alle gemeinsam sagen hey uns ist die situation wichtig wie arbeiten wir damit was tun wir um wieder eine peace gruppe zu werden? dann kann es leicht passieren dass anschuldigungen hin und her geworfen werden, im prinzip ist ziemlich klar dass die dominante person in ein eck gedrängt wird, und wir uns eventuell stärker fühlen. ich würde trotzdem gern eine runde machen in der jede und jeder sagt was sie/er an der gruppensituation verbesserungswürdig findet.
hm, für den moment hab hab beschlossen, ich rede zuerst direkt mit der person die meiner meinung nach viel von dieser situation auslöst. dann nehm ich verstärkt meine verantwortung der wahrnehmung wahr und versuche diese so zu verändern dass ich die situation anders sehe...ob das möglich ist? ich dnek mir es sind so viele liebe leute hier u irgendwie komme ich nicht dazu das zu genießen weil ich ständig mich mit derlei gruppen-dingen befasse...uff. ja selber schuld. hm es ist jedenfalls thema und gestern das offizielle integrativseminar war echt das schlechteste der integrativseminare das ich erlebt habe in dem sinn dass ich die gruppe sehr gespalten gesehn habe....
ja so ist das hier sind wir zum konflikte lösen oder? ich hätte doch gern harmonie und honeymoon, jetzt doch. es fehlen echt ein paar voll wichtige leute von letztem jahr die dieses gefühl immer vermittelten. gut, die sind weg.
zurück zu den dominanzsituationen will ich noch festhalten dass es mich ja schon stört wenn jemand sich in meinen arbeitsbereich offensichtlich einmischt oder zum beispiel mitreden will ob ich das fiedensstudium mache oder nciht. ich will so selbstbestimmt sein und ich will dass es auch andere sein können. ich will ncith zulassen dass der raum zum selbst-ausdruck in einer gruppe so ungleich verteilt ist!!!!
folglich sehe ich mich nie und nimmer befugt mich in eine dominierende position zu begeben, das mache ich nicht als ältere schwester, als freundin als arbeitskollegin, nie will ich jemanden einschränken, nie mich selber in eine höhere position stellen. wenn es so wird dass ich in gruppen "zu stark" erscheine habe ich kein gutes gefühl. das muss ich nicht sein ich bin genauso stark wie jedeR andere, ich glaube an gruppenschwärmen ich glaube dass wir alle etwas beitragen. ich bin nicht diejenige die mehr sagen will damit die person sich eher zurückzieht, ich bin nicht die stirnbieterin. was ich aber sein kann ist moderatorin, friedensarbeiterin, vermittlerin, aufzeigerin von schwierigen situationen...damit kann ich arbeiten...
tja wer weiß ob das was bringt dass ich das hier schreibe...vielleicht arbeitet ja der luftleere internetweiterverbreitungsraum für mich....
weitergetragen
4. Februar 2009
singende soldaten
die soldaten finden es großteils sehr nett mit uns zu interagieren, natürlich lässt sich eine gruppe peace students nicht in ein paar tagen völlig umdrehen. die bundesheerler haben in den letzten jahren und auch heuer echt eine herausforderung gemeistert, unsere fragen beantwortet, unsere umarmungen akzeptiert, unsere kreative denkweise, die buntheit, sogar die englische sprache als kommunikationsmittel.
es ist wirlich total schön zu sehen wie wir mit den soldaten auskommen und auch wie wir sie rühren können und es einfach durch diese menschlichkeit ein so tolles training wird. am letzten abend haben zwei der majors mit uns gesungen und selber gitarre gespielt...ein echtes highlight.
große nasen & neue perspektiven
ist doch gut zu sehen dass wir alle unsere peace studie zeit hier so unterschiedlich erleben...
muslimisches seminar
neben seinem vortrag und präsentationen von studierenden gibts jeden nachmittag einen diskussionsworkshop in dem wir in kleingruppen verschiedene - sehr allgemeine - fragestellungen diskutieren. ich finde das eine nette lernform. in unserer gesamtgruppe hat circa ein drittel muslimischen hintergrund auf die eine oder andere weise. heute war asel in meiner kleingruppe und erzählte von kirgisien wo nach zerfall der sowjetunion konservative muslimische sowie christliche strömungen sehr wichtig wurden (-ich nehme an nicht nur konservative).
was wir außerdem tun ist länderpräsentationen von muslimisch dominierten ländern vorbereiten. heute standen indonesien, malaysien und brunei auf dem programm. sehr interessant, ich denke brunei ist eine steueroase darum hatte ich davon gehört. niemand zahlt dort steuern weil die nationalen einnahmen durch ölverkauf so hoch sind. die bevölkerung von brunei beträgt insgesamt etwas mehr als 300.000 leute.
3. Februar 2009
alles was ich mir wünsche
heldin.
erstaussprecherin. wortgrenzschreiberin. energiegeladen, konfliktsuchend, wie kann ich mir anmaßen fragen worte wutausdrücke im namen der gruppe auszusprechen?
nicht in meiner befugnis.
jetzt schwach zerknirscht zerquetscht zwischen den eigenen zeilen die zu eng gewählt, die keinen platz lassen für interpretationen und ausfluchtsversuche.
zu verwegen gewesen
ich sollte lieber lieben lernen
anstatt worte wie waffen den andern vor den kopf zu werfen
von ihnen erwarten was zu ändern aber ändern muss ich mich selbst
also ändere lerne lieben u flirten u warum nicht auch mal blümchen pflegen so ein bisschen süßer duft täte mir doch sicher gut.
verantwortung. ich habe kein recht anderen vorzuwerfen sie wären jemandem zu nahe
weil ich doch selber in sehnsucht
mich wütend worte werfend
verstecke hinter einer analytischen mauer aus geraden zeichen die schwingungen verbergen und mich selbst schützen verstecken
heldinnenhaft buchstaben aneinanderreihend
nebeneinandergedacht sorgfältig reflektiert ausformuliert
zu früh ausgesprochen zu direkt geschrieben liebesbriefe und fragebriefe
mein herz liegt nicht auf der zunge und in den satzfragmenten zwischen den zähnen die worte wie messer verletzend mit zuviel kraft
erwartungsfragen einschätzungsfragen
liebesworte wutworte
zuviel energie hab ich - zerstörungspotential für die gruppe, für mich selbst
heldinnenhaftes liegt auf der zunge
und in den tippselfingerkuppeln voller romanstoffgewebe und gedichtkribbelnerven
doch weder dort mein herz noch in den buchstaben
sondern zwischen den zeilen
was mir wirklich wichtig ist kann nicht so einfach ausgesprochen werden das muss ich erst entdecken und den raum dafür finden
getanzten buchstabenlosen zwischenzeilenraum
meine fragen sind nicht einfach
und wehe dem der keine antwort weiß
ich heldin werds ihm zeigen
mit geschickten formulierungen die auch anschuldigungen sind
ich die ich sie frage habe schließlich recht.
im getanzten raum dort wo mein herz wartet und sagt
verzeiht!!!!!
arbeitskreisen
zwischendurch beschäftigen mich feuerwehrerfahrungen, wache in der nacht schreiend auf weil ich glaube ich bin wieder in dem kellerloch eingeschlossen, in dem wir ein in einer übung bei der feuerwehr waren. im prinzip gehts bei diesen übungen darum an die eigenen grenzen zu stoßen und ängste zu überwinden. das gute ist ich weiß jetzt mehr übers österreichische feuerwehrsystem, über diverse arten von bränden, und kann außerdem einen feuerlöscher bedienen.
ich lerne viel, keine frage. ist es in diesem semester emotionales lernen, oder gehts einfach darum zu sagen hier ist meine grenze ich kann euch nicht alle so nah an mich heranlassen. stopp.
hab einen text geschrieben, irgendwie zerstörerisch, darüber wie ich das gefühl hatte letzte woche gehandelt gesprochen u geschrieben zu haben...klingt das alles allzu trist? im grunde viele viele dinge die ich so gern tu und gern mag nur einfach zu viele davon...
lagerkollerblitzlichter
was alles passiert ist:
bundesheerwoche, intensivst, wir als hq, sozusagen leitungsteam, mit persönlichem training von major rott. wir durften bestimmen wie wir auf situationen reagieren u wohin wir die einzelnen gruppen auf missionen schicken. dann rotes kreuz training, feuerwehr training, und politische aufstellungen. letzteres seminar stellte eine herausforderung in sich dar, wir hatten einen riesenkonflikt mit der professorin, brachen eine aufstellung ab, diskutierten es lang und breit. das seminar an sich hatte nicht funktioniert, die hälfte der gruppe verstand die methode gar nicht, und so weiter. es eskalierte jedenfalls am freitag und trotz versöhnung danach blieb ich nachdenklich u reuevoll ...
ich hatte eine intensive emaildiskussion mit wolfgang über seine art mit frauen umzugehen. er antwortete so offen und ausführlich, das thema beschäftigte mich schon lang weils eine auswirkung auf die gruppe hat, trotzdem wars jetzt zu intensiv und im prinzip bin ich fragenderweise in bereiche eingedrungen die mich nix angehen.
der freund einer kollegin hat krebs, sie ist ihn besuchen gefahren, wollte im prinzip nicht weg von hier, jetzt ist unklar ob sie dieses semester noch zurückkommt. valeries onkel starb, als vierter in der familie in den letzten zwei jahren. jane ist schwanger von adam. niemand spricht darüber. adam gibt keine weitere auskunft über irgendwelche pläne, gefühle, ...ich bin ratlos wie wir mit dem thema weiterhin in der gruppe umzugehen außer die beiden zu unterstützen und nicht weiter nachzufragen.
ich fühl mich zu nahe an den peace studies, eingetaucht in die gruppe, und das obwohl ich das ganze wochenende weg war. bin in der mitte dieser gruppendynamik, irgendwie eingeschlossen, sie nagt u zehrt, und ich will am liebsten einfach ausbrechen. 2 wochen ungezwungen zu zweit oder jedenfalls mit weniger menschen durch marokko oder sonstwohin reisen. schaffe es nicht ein einziges mail zu beantworten, momentan 600 unbeantwortete mails...finanzanträge die liegenbleiben, benefizfestflyer, undsoweiter. das geht einfach grade nicht...ich schlafe jetzt weiter...sind ja nur mehr 3 wochen, mein geliebtes studium, warum nur jetzt so zwiegespalten energielos...habe ich fieber?
19. Januar 2009
zerstörung entlang des vektors
ich finde das wahnsinn!!!! so weise menschen!!!!
und das alles auf grundlage von zyklischer zeit, weil in einem konzept wo die zeit rund fließt macht es keinen sinn für die zukunft geld anzuhäufen. genial.
es gibt auch beispiele in uganda von neuer landverteilung nach ablauf einer festgelegten zeit.
interessant auch dass früher im christlichen gemeinden jedes 7. jubiläumsjahr die schulden erlassen wurden u die zinsen bis im 16. jahrhundert verboten waren!!!!!
nur jetzt sind wir soweit dass wir durch von der moderne abhänging geworden sind von den schönen zukunftsgedanken, die uns sagen dass wir geld u studium u sicherheit u glück u jedenfalls von allem mehr brauchen als wir jetzt momentan haben. so ist es uns egal dass die besitzverhältnisse so ungleich sind, hunger, ausbeutung, strukturanpassung richtung immer modernerer zukunft die am vektor vor uns liegt steht an erster stelle. erzwungene strukturanpassung u systemeingliederung für alle. denn alle wollen modern sein. alles was nicht modern ist ist ja schließlich alt u liegt sowieso schon links hinter uns. zb unsere tamilischen austauschgäste denen gar nicht bewusst ist dass sie aus höflichkeit ihr handy ausschalten könnten weil es könnte ja jemand aus indien anrufen, genauso wie die leute in el salvador mit dem fernseher in den wellblechdachhütten. es geht quasi nicht, in der moderne nicht mitzumachen. alles wird modern verflochten, vernetzt, global gesehen.
so gesehen ist global gar nicht rund. sondern bewegt in eine richtung u ein vektor hat ja schließlich die eigenschaft der endlichkeit. das einzige was sicher ist im vektoralen zeitverständnis u bei aller vorhersagbarkeit der zukunft u der finanzmärkte ist dass alles zu einem ende kommt. tödliche vektoriale zeit.
warum nicht wieder rund transformativ momentbezogen?
wir können aus einem system nur ausbrechen wenn wir es nicht wahrnehmen, sagt wolfgang, dann ist es leicht, nicht im system zu sein, weil wir es nicht sehen. also aus meiner perspektive kann ich das nicht, bei soviel systemwahrnehmung...u will ich auch nicht im übrigen.
gut dann zurück in den moment vom computer vom gedankenspinnen zum packen zum schlafen u morgen hinaus in die berge. gut zu wissen dass all diese verrückten dinge möglich sind. dass alles gestaltbar ist u ich jeden moment was verändern kann ganz egal ob lineare oder kreisförmige welt-zeit-wahrnehmung. nur eben in der kreisförmigen hab ich hier u jetzt mehr davon...besonders von den verrückten dingen deren zukunftswirkungen nicht wirklich vorhersehbar erscheinen. vielleicht genügt ja das ver-rücken der zeitwahrnehmung dahingehend den moment gewichtiger zu betrachten beziehungsweise radikaler ausgedrückt als das einzig wirklich wirkliche zu betrachten um verrückt zu sein. von einem geradlinigen welt-zeit-verständnis weg ver-rückt. ich werds versuchen...
idealistische zeit
wir hier in diesem friedensprogramm u all die transrationalen ansätze kritisieren vektor-bewegliche zeit, weil sie dadurch eingeschränkt ist, und nicht nur die zeit sondern vor allem wir, die wir dann gezwungen sind ständig gestern zu planen oder gestern heute zu hinterfragen, um für morgen alles besser zu machen, um irgendwann in frieden sein zu können. so ist frieden aber nicht jetzt sondern irgendwann am vektor richtung rechts. das bedeutet: wir leben nicht (friedlich) in der gegenwart. nachdem die moderne - und wir sind ja in der moderne u das wohl noch lange auch wenn wir versuchen sie postmodern anzuzweifeln - die zeit als vektor definiert u ständig altes alt aussehen lässt was bedeutet unerträglich u außerdem außerhalb des systems das sich durch das neue definiert und auf das neue in der zukunft zugeht ist die gegenwart ein minipunkt auf dem vektor, schwer wahrnehmbar, quasi nicht existent.
deswegen: modernes denken aufbrechen, uns nicht von zeitlinien einengen lassen, die intuitiven ideen liegen einfach: hier und jetzt. (das bedeutet natürlich auch ich muss nicht aus zukunftsgerichteten vernunftgründen jetzt schlafen gehen sondern schreibe momentvertieft weiter...)
18. Januar 2009
modern
so haben wir in den letzten tagen die moderne diskutiert, die zu diskutieren im rahmen von peacestudies ein gewisser widerspruch ist da peace studies per definition eine postmoderne disziplin sind. peace studies gibts seit 1958, peace studies sagen no thanks zu nuklearwaffen (daher kommt auch das so oft verwendete peace symbol!) peace studies sind eine disziplin, die die waffen strukturen u grundgedanken der moderne hinterfragt.
moderne kann sich definieren aus einem gemisch der descartschen, hobbsschen u newtonsschen (uiui so schene -schen wörter..) gedankenverbindungen, nämlich aus vernunft, nationalstaat u messbarkeit der welt. so hat das jedenfalls der postmoderne philosoph lyotard definiert. dann kommen dann noch kant u locke dazu dann sprechen wir von idealismus. jedoch bevor ich idealismus diskutiere entidealisiere erwähne ich noch wallersteins modernitätsverständnis, das moderne mit kapitalismus gleichsetzt.
nomadisches wochenende, das xte
gepackt & müde, oh wie liebe ich packen u reisen...
u morgen gehts in die army. vom grillhof in der früh zur bundesheerausrüstung. im neuen gewand in die berge und dann bin ich weg für eine woche off-line. nur gruppe u schnee u soldaten u trickreiche situationen, gespielte hierarchien, geländewagen, blauhelme, un-missionen in tirol-planspiele. wie schön. (für eine woche...)
sommerakademie
15. Januar 2009
gemustert
was ist zu tun:
erstens das muster als solches erkennen
zweitens die perspektive erweitern für neue optionen
drittens die erinnerungen und das erlebte mit alternativen verknüpfen, z.b. in einer theatersituation durchspielen
es gibt immer eine alternative
(frei nach wolfgang dietrich und jakob levy moreno)
gruppen-dynamisch systemisches
ich bin verantwortlich jeden moment, jede u jeder in jeder gruppe ist verantwortlich für das womit sie/er sich grade beschäftigt, für das zusammenspiel innerhalb der gruppe u auch für die thematische lernerfahrung, das thema das zu bearbeiten ist. weiters zu berücksichtigen sind einflüsse von außen, raum, zeitrahmen, umfeld.
die prinzipien zu diesem gruppendynamischen modell tzi von ruth cohn heißen: fühl dich jeden moment als moderatorIn (be your own chairperson) und störungen haben vorrang.
weitere systemisch elizitive humanpsychologische modellbeschreibungen folgen in den folgenden tagen.
así es la vida
lesezeit
so viel zu lesen, auch dieses semester geben wir uns gegenseitig feedback auf unsere arbeiten. noah erfindet seinen eigenen friedenslehrgang für jugendliche, wofür er neben buddhistischen grundgedanken konzepte von ken wilber verwendet. muhiba schreibt über wasserkonflikte in zentralasien, leisl, die eigentlich liesl heißt sucht ihr masterarbeitsthema zwischen religiöser gemeinschaft, gerechtigkeit und frieden. Für morgen ein gender paper von melissa. Natalia verknüpft musik von der kolumbianischen pazifikküste mit einem konzept für widerstand. Widerstand kann heißen der einsatz für vielfalt in einem regime, das homogenisieren will, das zb nicht alle volksgruppen anerkennt. Widerstand entsteht oft heraus aus wut aus gegensatz. Natalias konzept von widerstand kommt aus liebe und vertrauen. Musik als widerstand ist eine sache der ich als sambaspielerin viel abgewinnen kann..
4 schnäbel, peace & sex
zwischendurch reflektieren wir über den zusammenhang von peace und sex. wolfgang bringt das thema dann und wann und im prinzip ziemlich oft ein in beispielen, das energetische friedensverständnis baut geradezu darauf auf (nämlich auf die vereinigung von dualitäten wie es zb männlich und weiblich sind…) aber auch bei den transrationalen ansätzen scheint er dafür in diesem semester eine gute ansprechpartnerin gefunden zu haben…passend bei einer diskussion zum ohren & mündermodell von schulz von thun (der ein schüler besagter kalifornischer humanpsychologInnen war), bei dem beispiel „95% der todesfälle von zivilen friedensarbeiterInnen passieren bei evakuierungen“ und der frage was wolfgang bei dem satz über sich selbst aussagt antwortete unsere kurdische mitstudierende meral„you are a man…because you are talking about sex all the time...“ später gings weiter mit stichworten wie „mindfucking“ womit soviel gemeint war wie hirnwixen, vielleicht ein wort das versucht zuviel denken zu ent-rationalisieren. abends fragten wir uns ob meral statt 95% …sterben bei nicht "evakuation" sondern "ejakulation" verstanden hatte...
:-)...eine kleine klassenzimmeranekdote die uns wohl noch durchs semester begleiten wird…
elizitiv statt preskriptiv
analyse-diagnose-prognose-therapie, das hat galtung gesagt, berühmter friedenswissenschafter, auch dass mit der konflikttransformation mehr optionen sichtbar werden als bevor.
preskriptiv, weil eine expertin in einen konflikt hineingeht, eine diagnose stellt und sich eine therapie überlegt. mit allem respekt, kreativität und empathie. stark verkürzt…galtungs transzend methode ist natürlich ausgeklügelt und es gibt interventionsvorschläge je nach konfliktphase.
7. Januar 2009
here & now
wow. so ein guter einstieg, morgen mit mexikanischen liedern, tequila, schnee, ah ja da war ja noch der interessante vortrag :-) aber auch dieser ent-spannend. fühl ich wie im wohlverdienten urlaub in den bergen. alles perfekt soweit, wills genießen, ist wirklich ein privileg in so einer diversen gruppe unter den besten bedingungen hier das studieren zu können was ich voll interessiert, friedensforschung!!
heute in der diskussion ist es viel um verantwortung gegangen und warum verantwortung nicht schuld bedeutet, und die gruppe hat gleich ihre insider wörter u phrasen, schon nach einem tag!!! ja schön...
ich weiß nicht ob die uhrzeit auf meinem computer stimmt, diejenige auf den uhren der anderen die noch die londoner, die mexikanische, kirgisische, koreanische, ...zeit anzeigen...que hora son mi corazon? jedenfalls denk ich ists zeit zu schlafen...